Surfer im Hochwasser
Privat
Privat
Chronik

Surfer: „Hätte in Katastrophe enden können“

Für Unverständnis sorgt ein Video eines Hochwassersurfers, das derzeit in den sozialen Netzwerken kursiert. Diese Aktion hätte in einer Katastrophe enden können, sagt Feuerwehrsprecher Franz Resperger im Interview mit noe.ORF.at.

Die Feuerwehr veröffentlichte am Montag im Internet ein Video, das einen jungen Mann beim Wellenritt auf der Ybbs nahe Greimpersdorf (Bezirk Amstetten) zeigt. Nach den Regenfällen führte der Fluss Hochwasser. Der Surfer sorgte mit seinem Handeln für großen Unmut bei der Feuerwehr. Diese Aktion sei kein Einzelfall, sagte Resperger gegenüber noe.ORF.at und appellierte an die Vernunft der Bürgerinnen und Bürger.

noe.ORF.at: Wie beurteilen Sie diese Aktion des Surfers?

Franz Resperger: Diese Aktion mag sehr lässig erscheinen, aber sie kann natürlich in einer Katastrophe enden. Nämlich dann, wenn der Sportler verunglückt und dann die Helfer, sprich die Feuerwehrleute, ausrücken müssen. Wenn man diese Bilder gesehen hat, bei dieser Strömung wird das auch für die Helfer zu einer absoluten Lebensgefahr einen Rettungsversuch einzuleiten.

Franz Resperger
ORF
Feuerwehrsprecher Franz Resperger im Interview

noe.ORF.at: Kommen solche Aktionen häufiger vor?

Resperger: Das ist kein Einzelfall. Wir beobachten bei größeren Katastrophen immer die sogenannten Katastrophen-Schaulustigen. Ich denke an ein Erlebnis bei den mobilen Hochwasserschutzwänden in der Wachau, wo ein Vater mit seinem Kind auf der fünfzehn Zentimeter breiten Oberkante des Dammes spazieren gegangen ist. Da kann man sich vorstellen, wenn er abstürzt, kommt garantiert jede Hilfe zu spät.

noe.ORF.at: Können die Einsatzkräfte etwas gegen solche Aktionen machen?

Resperger: Wir können hier nur an die Vernunft appellieren, denn man begibt sich in einem Hochwassergebiet in absolute Lebensgefahr. Es stehen zwar Gitter und Verbotstafeln, wir erleben aber immer wieder, wie eben beim letzten Unwetter, dass diese Sperrzonen zur Seite geschoben werden. Man will offenbar das Hochwasser anschauen und dann beginnt die große Gefahr, nicht nur für die Schaulustigen, sondern auch für die im Einsatz befindlichen Feuerwehrleute.