Kultur

Kultur-Neustart mit mehr als 100 Festivals

Trotz der Coronavirus-Krise wartet der niederösterreichische Kultursommer auch in diesem Jahr mit einem reichhaltigen Programm auf. Mehr als 100 Festivals sowie etwa 1.000 Einzelveranstaltungen werden in den nächsten Monaten geboten.

„Weiterhin aufpassen und gleichzeitig aufmachen“, gab Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Mittwoch in St. Pölten als Motto aus. Kultur werde auch in diesem Sommer in Niederösterreich „spürbar und fühlbar“. Die gebotenen Veranstaltungen seien eine Art Entdeckungsreise mit enormer Vielfalt: „Von Musik über Theater, Lesungen, Volkskultur bis hin zu den Ausstellungen in unseren Museen“, sagte Mikl-Leitner.

Exemplarisch vor den Vorhang geholt wurden im Rahmen einer Pressekonferenz im Landtagsfoyer Vertreter von fünf Veranstaltungen. Das künstlerische Programm für die nächsten Wochen im Bundesland bezeichnete Vahid Khadem-Missagh, künstlerischer Leiter des Kammermusikfestivals Allegro Vivo, als „Ergebnis von Denken und Wollen, dass in diesem Sommer Kultur stattfinden soll“. Die Veranstaltung im Waldviertel geht ab dem 8. August unter dem Titel „Molto Appassionato“ programmgemäß mit mehr Leidenschaft denn je in die 42. Saison. Einmal mehr möchte Khadem-Missagh „das Waldviertel zum Musikviertel“ machen.

„Eine einzigartige Naturlandschaft und eine Bühne, die Magie hervorruft“ – so bewarb Intendant Simon Zöchbauer das ab dem 17. Juli in Lunz am See (Bezirk Scheibbs) stattfindende „wellenklaenge“-Festival. Mit 15 Veranstaltungen an zwölf Abenden soll die Coronavirus-Krise unter dem Motto „verbunden & vernetzt“ musikalisch verarbeitet werden. Einen Querverweis zu Covid-19 fand Zöchbauer bei der Pressekonferenz auch für die Kultur an sich – sie sei „das Immunsystem einer ganzen Gesellschaft“.

Präsentation des „Kultursommers Niederösterreich“ mit Florian Krumpöck (Kultursommer Semmering), Vahid Khadem-Missagh (Allegro Vivo), Kristina Sprenger (Bühnen Berndorf), Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Veronika Plöckinger-Walenta (Museumsdorf Niedersulz) und Simon Zöchbauer (Wellenklaenge) (v.l.)
NLK/Burchhart
Präsentation des „Kultursommers Niederösterreich“ mit Florian Krumpöck (Kultursommer Semmering), Vahid Khadem-Missagh (Allegro Vivo), Kristina Sprenger (Bühnen Berndorf), Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Veronika Plöckinger-Walenta (Museumsdorf Niedersulz) und Simon Zöchbauer (Wellenklaenge) (v.l.)

70 Veranstaltungen „quer durch den Genre-Gemüsegarten“ bietet nach Angaben von Intendant Florian Krumpöck ab dem 10. Juli der diesjährige Kultur.Sommer.Semmering (Bezirk Neunkirchen). Im Kultursommer des Bundeslandes, der für eine Kampagne u.a. mit dem Slogan „Erfrischend“ versehen wurde, ortete Krumpöck „die eigentliche Wiederherstellung der Jahrhundertwende-Sommerfrische“.

Aus der Zeit des angesprochenen Wechsels vom 19. in das 20. Jahrhundert stammt das Stadttheater der Bühnen Berndorf (Bezirk Baden9. Die altehrwürdige Spielstätte, die exakt 122 Jahre auf dem Buckel hat, sei schwierig an die Coronavirus-Regelungen anzupassen, gab Intendantin Kristina Sprenger zu Protokoll. Als Ausweichort dient ab dem 20. August eine Outdoor-Bühne, geboten werden Sprenger zufolge unter anderem „österreichische Literatur, Lieder und Doppelconferencen“.

Bereits seit dem 1. Juli seine Pforten geöffnet hat das Museumsdorf Niedersulz (Bezirk Gänserndorf). Das Allwetterausflugsziel bietet auf einer Fläche von 22 Hektar jede Menge Coronavirus-Tauglichkeit, wie Veronika Plöckinger-Walenta meinte. Aufgrund der baulichen Anordnung ergebe sich eine „natürliche Einbahn durch das Gelände“.