Kunstmeile Krems
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Kultur

Gugging bis Krems: Weitere Museen öffnen

Nachdem bereits Mitte Mai bzw. Anfang Juni die ersten heimischen Museen nach der Schließung, bedingt durch die CoV-Pandemie, wieder geöffnet haben, folgen ab Juli weitere. Vom Museum Gugging bis zur Kunstmeile Krems, etliche Kulturhäuser starten ihren Museumsbetrieb.

Nach der mittlerweile monatelangen Schließung öffnen auf der Kunstmeile Krems gleichzeitig die Kunsthalle, das Karikaturmuseum, die Landesgalerie und das Forum Frohner. Dabei sind etliche neue Ausstellungen zu sehen, die ursprünglich bereits im März geplant gewesen wären, darunter die Schau „Fix & Foxi XXL. Die Entdeckung der Schlümpfe, Spirou und Lucky Luke“ im Karikaturmuseum Krems. Die Schau wurde nun bis Februar 2021 verlängert und bietet nach eigenen Angaben die bisher größte Ausstellung zu den beliebten Comicfiguren „Fix und Foxi“.

Fotostrecke mit 4 Bildern

Karikaturmuseum Krems
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Ausstellung zu „Fix und Foxi“ im Karikaturmuseum Krems
„Fix und Foxi“-Ausstellung
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„Fix und Foxi“-Ausstellung
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„Fix und Foxi“-Ausstellung
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Erfolgsgeschichte von zwei Comic-Füchsen

Zudem gibt die Schau Einblicke in das zeichnerische und gestalterische Universum des deutschen „Fix-und-Foxi“-Erfinders Rolf Kauka (1917-2000). 200 Werke sind zu sehen, sie stammen aus einer Privatsammlung. „Das Interessante ist, dass wir Zugang zu dieser Sammlung haben – über 16.000 Blätter. Daraus haben wir die Ausstellung zusammengestellt. Wir erzählen die Erfolgsgeschichte der beiden Füchse“, sagt Gottfried Gusenbauer, Kurator und künstlerischer Leiter.

Kauka wurde oft auch als „deutscher Walt Disney“ bezeichnet, da er die europäische Comic-Kultur in den deutschsprachigen Raum brachte. „Comic-historisch war ‚Fix und Foxi‘ eine ganz wichtige Entwicklung für ganz Europa“, so Gusenbauer. Neben den bekannten Charakteren aus der „Fix-und-Foxi“-Familie tauchen auch Figuren aus frankobelgischen Comic-Klassikern in Kaukas Publikationen auf, etwa die Schlümpfe.

Wachau als Weltkulturerbe in der Landesgalerie

Nur ein paar Meter entfernt vom Karikaturmuseum, in der Landesgalerie Niederösterreich, sind gleich drei neue Ausstellungen zu sehen. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Wachau als UNESCO-Weltkulturerbe-Region steht die Schau „Wachau. Die Entdeckung eines Welterbes“ auf dem Programm. „Das Jubiläum ist für uns Anlass, einen Gleichklang herzustellen zwischen einem Ausstellungsinhalt und dem Ort, wo die Ausstellung zu sehen ist. Es macht mich glücklich, wenn Dinge so zusammenspielen“, sagt Direktor Christian Bauer im Gespräch mit noe.ORF.at. 800 Werke, großteils aus den Landessammlungen, werden bis 2022 in wechselndem Rhythmus zu sehen sein.

Fotostrecke mit 6 Bildern

Marie Egner, Frühling an der Donau mit Blick gegen Stift Melk, um 1906
Landessammlungen NÖ
Marie Egner, Frühling an der Donau mit Blick gegen Stift Melk, um 1906
Maximilian Suppantschitsch, Beim ehemaligen Weißenkirchnertor in Dürnstein, 1890
Landessammlungen NÖ
Maximilian Suppantschitsch, Beim ehemaligen Weißenkirchnertor in Dürnstein, 1890
Wachau Ausstellung Landesgalerie
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Heinrich Tomec, Sommertag bei Dürntein, 1889
Landessammlungen Niederösterreich, Foto: Christoph Fuchs
Heinrich Tomec, Sommertag bei Dürntein, 1889
Anton Hlavacek, Panorama des Donautals mit der Burgruine Dürnstein, um 1905
Landessammlungen NÖ
Anton Hlavacek, Panorama des Donautals mit der Burgruine Dürnstein, um 1905
Wachau Ausstellung Landesgalerie
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Im 3. Obergeschoss zeigt der Künstler Michael Goldgruber seine Ausstellung „Traum.Land“. Mit kritischem Blick untersucht Goldgruber in seinen Foto- und Filmarbeiten, wie sich der Mensch seinen Kulturraum erschafft oder auch eine Landschaft als Wildnis definiert.

Unter dem Titel „Schiele – Rainer – Kokoschka. Der Welt (m)eine Ordnung geben“ ist im Untergeschoss die Sammlung von Ernst Ploil ausgestellt. Ausgehend von der Zeit um 1900 präsentiert die rund 180 Werke umfassende Ausstellung Künstler wie Egon Schiele, Arnulf Rainer, Oskar Kokoschka, Anton Romako, Maria Lassnig, Gerhard Richter oder Donald Judd.

In der Kunsthalle Krems ist die Ausstellung „Robin Rhode. Memory Is The Weapon“ zu sehen. Sie war ursprünglich auch für den Frühling geplant und wird nun bis November verlängert. Der von der Street-Art-Ästhetik beeinflusste Künstler Robin Rhode thematisiert in seinen farbgewaltigen fotografischen Serien und digitalen Animationen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung.

Sonderschau „Klima“ in St. Pölten

Das Museum Niederösterreich im Kulturbezirk St. Pölten eröffnet im Juli mit einer Sonderschau „Klima & Ich“. Zudem wurde die Ausstellung „Der junge Hitler. Prägende Jahre des Diktators 1889-1914“ bis 21. Jänner 2021 verlängert – mehr dazu in Schau bietet neuen Blick auf Hitlers Jugend (noe.ORF.at; 27.2.2020). „Dem Publikum entgeht durch die Schließung nichts und es hat jetzt die Möglichkeit, das alles nachzuholen“, sagt Geschäftsführer Matthias Pacher. Zudem sind Kulturvermittlungsprogramme und Veranstaltungen im Haus und im Netz geplant. Auch ein spezielles Familienprogramm wird heuer über den Sommer angeboten.

Werke aus Akademiezeit im Egon-Schiele-Museum

Weiter öffnen das Museum Gugging (Bezirk Tulln), das Arnulf Rainer Museum in Baden sowie das Tullner Egon-Schiele-Museum. Anlässlich des 130. Geburtstages des Künstlers werden hier Werke aus dessen Akademiezeit präsentiert.

Auch das Nitsch Museum in Mistelbach öffnet mit Juli seine Türen. Dort sind neue Arbeiten aus einer aktuellen Schaffensphase des Aktionskünstlers zu sehen. Mit der üppigen Verwendung von Farben überrascht der 81-Jährige mit etwas Neuem – mehr dazu in Neue bunte Werke von Hermann Nitsch (noe.ORF.at; 12.6.2020).

Babyelefant Museum Niedeösterreich
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Der Babyelefant aus den Landessammlungen soll Besucher im Museum Niederösterreich an den Abstand erinnern

Babyelefant erinnert an Sicherheitsabstand

Mit Ende Mai traten weitere Lockerungen im Kulturbereich in Kraft: Der Mund-Nasen-Schutz ist derzeit nicht mehr Pflicht beim Besuch eines Museums. Die heimischen Kulturhäuser appellieren aber dennoch an die Eigenverantwortung der Besucherinnen und Besucher. Außerdem stellen die meisten Häuser Desinfektionsmittelspender auf.

Zudem sind Bodenmarkierungen in Lift- und Wartebereichen angebracht, damit der Abstand weiterhin eingehalten wird. Im Foyer des Museums ist dazu sogar ein Präparat eines Baby-Elefanten aus den Landessammlungen Niederösterreich ausgestellt. Es soll Besucherinnen und Besucher ebenfalls an den Sicherheitsabstand erinnern.