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Wirtschaft

Studie: Hohe Akzeptanz bei Home-Office

Durch die Ausbreitung des Coronavirus haben viele Menschen im Home-Office gearbeitet. Eine Studie der IMC Fachhochschule Krems zeigt jetzt, dass das von den meisten gut angenommen wurde. 95 Prozent wollen auch weiterhin im Home-Office arbeiten.

Als größter Vorteil des Home-Office wurde mit 41 Prozent die Zeitersparnis angegeben, gefolgt von mehr Flexibilität und einer besseren Balance zwischen Arbeit und Freizeit mit je 20 Prozent. Als Nachteile des Home-Office wurden mit 57 Prozent fehlende Sozialkontakte genannt. Auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie mit 18 sowie die Trennung von Beruf und Privatem mit 14 Prozent machten den Befragten zu schaffen.

Die Befragung der knapp 550 Personen zum Thema Home-Office fand online statt. Die Studierenden der IMC Fachhochschule Krems arbeiteten und lernten seit Beginn der Coronavirus-Krise von Zuhause aus. Der gesamte Fachhochschulbetrieb wurde ins Internet verlegt.

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Nicht alle hatten beim Home-Office ein Zimmer für sich alleine

Den meisten Befragten stand für das Home-Office ein eigenes Arbeitszimmer zur Verfügung. Manche arbeiteten vom Ess- oder Wohnzimmer aus, nur selten wurde auf die Küche oder das Kinderzimmer zurückgegriffen. Einige wählten den Balkon oder den Garten als Arbeitsplatz.

Die meisten hielten sich zumindest zeitweise mit einem Partner im selben Raum auf, viele mussten ihre Arbeit zudem mit dem Home-Schooling ihrer Kinder vereinbaren. Kommuniziert wurde meist per E-Mail oder Telefon, aber auch Chats oder Videokonferenzen wurden genutzt.

Professor Michael Bartz vom Department of Business der IMC FH Krems über die erhobene Studie zum Thema Home-Office.

„Die meisten haben angegeben, dass sie Zuhause besser erreichbar sind, teilweise auch über die Arbeitszeit hinaus. Sie haben auch eingeschätzt, dass sie Kollegen und Vorgesetzte gut erreichen können. Trotzdem hat man die Zusammenarbeit und Abstimmung im Home-Office als deutlich schlechter beurteilt“, sagt Wirtschaftswissenschafterin Cordula Cerha, die als Lektorin an der IMC FH Krems unterrichtet. „Das zeigt für mich, dass viele wichtige Teile der Teamarbeit, etwa soziale Interaktionen, sich nur teilweise virtualisieren lassen“, erklärt sie.

Fünf Prozent der Befragten lehnen Arbeiten im Home-Office generell ab, schildert Corinna Harrauer, eine der Studienautorinnen. „Das hat mich schon sehr überrascht, denn ich habe schon vorher im Home-Office gearbeitet und das als sehr positiv empfunden“, so Harrauer. 95 Prozent der Befragten sehen das offenbar ähnlich: Sie wollen auch weiterhin im Home-Office tätig sein, allerdings maximal die Hälfte der Arbeitszeit.