Wirtschaft

Neulengbach: Millionen für „Dünger-Zentrale“

Die Karner Düngerproduktion investiert fast elf Millionen Euro in den Bau eines neuen Hauptquartiers. Dieses soll in Neulengbach (Bezirk St. Pölten-Land) errichtet werden und die Produktion verfünffachen.

Von einem Aufschub der Investition aufgrund der Coronavirus-Krise habe man laut Geschäftsführer Robert Karner bewusst abgesehen: „Speziell die Entwicklungen in Bezug auf die Klimaveränderung und die damit einhergehenden Probleme in der Landwirtschaft erfordern ein Handeln ohne weiteren Aufschub.“ Am 26. Juni erfolgte deshalb der Spatenstich für den Neubau. Die Investitionen würden die höchste Ausbau-Investitionssumme eines niederösterreichischen Unternehmens seit Beginn der Covid19-Pandemie darstellen, heißt es in einer Aussendung.

ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki, Karner-Geschäftsführer Robert Karner, Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger, und Landtagsabgeordneter Martin Michalitsch beim Spatenstich
NLK Reinberger
ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki, Karner-Geschäftsführer Robert Karner, Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP), und Landtagsabgeordneter Martin Michalitsch (ÖVP) nahmen am Freitag den Spatenstich vor

„Damit die Wirtschaft in Niederösterreich wieder in Schwung kommt, ist es wichtig, dass unsere Betriebe wieder in den Standort investieren", betonte Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) beim Spatenstich in Neulengbach. Der Bau der neuen Firmenzentrale würde auch regionale Arbeitsplätze schaffen. Helmut Miernicki, Geschäftsführer von ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, verwies darauf, dass es „Branchen gibt, die nach wie vor steigende Auftragslagen haben. Auf diese Bereiche gilt es jetzt bewusst zu setzen.“

Fokus auf Forschung und Entwicklung

Die Karner Düngerproduktion produziert seit mehr als 25 Jahren Düngemittel für die Landwirtschaft. Alle Produkte würden sich sowohl für die Nutzung in der konventionellen als auch in der ökologischen Landwirtschaft eignen, heißt es. „Am neuen Standort können wir die Produktion mit modernster Technologie und einer verbesserten Infrastruktur auf neue Beine stellen", verspricht Karner und spricht dabei etwa von einer erweiterten Forschungs- und Entwicklungsabteilung: „Damit können wir die Düngemittel zielsicher auf die landwirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Zukunft weiterentwickeln, um zur Versorgungssicherheit im Land beizutragen.“

Die Produktionskapazität wird nach Ende der 14-monatigen Bauzeit bei fünf Millionen Hektar liegen, heißt es. Das entspreche einer Steigerung von 500 Prozent. Die Investitionssumme beläuft sich auf 10,8 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist im Sommer 2021 geplant. Bereits in der ersten Phase nach Inbetriebnahme der neuen Stätte soll die Zahl der Mitarbeiter von 17 auf 30 bis 35 verdoppelt werden.