Coronavirus

Steigende CoV-Zahlen: Schule gesperrt

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Niederösterreich zuletzt angestiegen. Mittlerweile gibt es wieder mehr als 100 aktiv Erkrankte. In Tulln wurde nach einem positiven Test die Sportmittelschule gesperrt.

An der Sportmittelschule in Tulln ist eine Lehrperson am Coronavirus erkrankt. 98 Schülerinnen und Schüler sowie 15 Lehrpersonen müssen jetzt zu Hause bleiben und werden dort getestet. Die Schule wurde sicherheitshalber geschlossen.

Sportmittelschule Tulln
ORF
Die Tullner Schule ist derzeit komplett gesperrt

Auf der Website der Einrichtung bedankte sich Schulleiter Georg Förstel für die Disziplin und das Verständnis aller Beteiligten. „Gemeinsam werden wir auch diese Situation schaffen“, versicherte er in dem kurzen Statement. Auch Bürgermeister Peter Eisenschenk (ÖVP) äußerte sich zu dem Fall. „Die Bezirkshauptmannschaft arbeitet sehr professionell daran, die Ansteckungswege zu verfolgen“, erklärte er in einem Facebook-Posting.

Auch in anderen Teilen des Landes kam es zu Infektionen. In einem Lokal in Vösendorf (Bezirk Mödling) etwa wurden vier Kellner positiv getestet, auch hier wurden 14 sogenannte Hochrisikokontakte in die häusliche Absonderung geschickt. Es handelte sich dabei um fünf Niederösterreicher, vier Wiener sowie fünf Urlauber aus anderen Regionen.

23 Fälle in Neunkirchner Cluster

Nach dem Coronavirus-Ausbruch im Krankenhaus Neunkirchen können diesem Cluster mittlerweile 23 Fälle zugeordnet werden, darunter Patienten, Mitarbeiter und Angehörige. Zwei Fälle im Krankenhaus in Wiener Neustadt werden ebenfalls auf diesen Ausbruch zurückgeführt. Ein 96-jähriger Mann verstarb am Sonntag im Zusammenhang mit diesem Cluster im Landesklinikum Melk – mehr dazu in Weitere Spitalsmitarbeiter infiziert (noe.ORF.at; 26.6.2020).

Im Landesklinikum Neunkirchen gelten derzeit strikte Sicherheitsmaßnahmen. Geplante Eingriffe bzw. Aufnahmen können nicht durchgeführt werden, auch Besuche sind momentan nicht möglich. Patientinnen und Patienten, die akut im Spital aufgenommen oder verlegt werden, werden gleichzeitig getestet. Auch alle Mitarbeiter der Einrichtung sollen in den nächsten fünf bis sieben Tagen noch einen Test absolvieren, hieß es am Montag. Die Maßnahmen in Neunkirchen sollen demnach zumindest bis Ende der Woche aufrecht bleiben.

Ein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus wurde am Montag in Wiener Neustadt bekannt. Im dortigen Landesklinikum starb nach Angaben von Bernhard Jany von der Landesgesundheitsagentur ein 81-Jähriger.

Landesrätin: „Infektionen sind rückverfolgbar“

Genau zwei Wochen nach Lockerung der Maskenpflicht liegt die Zahl der positiv Getesteten in Niederösterreich erstmals seit Ende Mai wieder über 100. Die Pandemie sei noch nicht vorbei, erklärte Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) im Interview mit noe.ORF.at. Zwar gebe es im Land derzeit einige Hotspots – „die zentrale Botschaft ist aber, dass die Infektionsherde im Moment alle sehr gut einschränkbar und rückverfolgbar sind.“

Die Entwicklung sei allerdings absehbar gewesen, da etwa Schulen nun wieder geöffnet sind, sagte Königsberger-Ludwig. Sie appellierte an die Eigenverantwortung der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher. Dass der weitgehende Verzicht auf Gesichtsmasken fahrlässig sei, würde die Landesrätin nicht unterschreiben: „Ich glaube einfach, dass die Sehnsucht nach ein bisschen Normalität, wie man sie gekannt hat, zu groß war.“ Wichtig sei nun, die verbliebenen Regeln einzuhalten.