Bundesheer und Wehrdienst: Rekruten eines Gardebataillons in der Maria-Theresien-Kaserne in Wien
APA/HELMUT FOHRINGER
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Chronik

Heeresreform: Alle 18 Kasernen bleiben

In Niederösterreich bleiben trotz der angekündigten Reform alle 18 Bundesheer-Kasernen erhalten. Das hat Landesmilitärkommandant Martin Jawurek nach einem Gespräch mit Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) bekanntgegeben. Reduziert werden aber etwa schwere Waffen.

Die militärische Landesverteidigung bleibe weiterhin die Kernaufgabe des Bundesheeres, stellte Militärkommandant Jawurek in einer Aussendung vom Montag klar. Das Heer werde sich in den nächsten Jahren „wie jedes große Unternehmen“ weiterentwickeln, "es wird aber keinen radikalen Umbau geben“, erklärte Jawurek. Der Bestand aller 18 Kasernen des Bundesheers in Niederösterreich sei in seinem Gespräch mit Verteidigungsministerin Klaudia Tanner „außer Frage gestellt“ worden, hieß es weiter. Zuletzt hatte es Diskussionen um mögliche Kasernenschließungen gegeben.

Schwerpunkt auf Miliz

Die Stärkung der regionalen Strukturen sei vielmehr ein Ziel der Reform, betonte man beim Bundesheer. So werde das Militärkommando in einer veränderten Organisationsstruktur „in Zukunft eine noch wichtigere Rolle spielen“. Außerdem soll die Miliz künftig öfter eingesetzt und besser bezahlt werden.

Im Gegenzug soll die Zahl der schweren Waffen beim Bundesheer in den nächsten Jahren abnehmen. Lediglich ein „Minimum zur Aufrechterhaltung des Know-How“ soll es laut Jawurek dabei noch geben. Die Details dieser Pläne sollen erst in den nächsten Monaten ausgearbeitet werden. Wo konkret diese schweren Waffen abgezogen werden, ist daher laut Bundesheer noch offen.

Vor etwa einer Woche hatte es bei einem Hintergrundgespräch des Ministeriums geheißen, dass die militärische Landesverteidigung auf ein Minimum reduziert werde. Das Militär werde auf Cyberdefence und Katastrophenschutz ausgerichtet – mehr dazu in „Totalumbau des Bundesheers: Landesverteidigung soll reduziert werden“, (news.orf.at, 24.6.2020).