AIT Wr. Neustadt
ecoplus/Thule G. Jug
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Wissenschaft

Wr. Neustädter Know-How für Covid-Studie

Die langfristigen Auswirkungen einer Coronavirus-Infektion auf das Herz-Kreislaufsystem sollen im Zuge einer weltweiten Studie erforscht und analysiert werden. Zum Einsatz kommen dabei auch technische und mathematische Innovationen aus Wiener Neustadt.

Vor rund einem halben Jahr ist das Coronavirus zum ersten Mal in Wuhan registriert worden, seitdem hat es sich auf der ganzen Welt rapide ausgebreitet. Noch ist nicht genug Zeit vergangen, um zu sagen, was die Langzeitfolgen nach einer Infektion mit dem Virus sind. Eine internationale Studie möchte die langjährigen Auswirkungen, die eine SARS-CoV-2-Infektion auf das Herz-Kreislaufsystem hat, untersuchen.

Zum Einsatz kommen dabei auch eine Pulswellentechnologie und mathematische Rechenalgorithmen einer Forschungsgruppe aus Niederösterreich. Das Austrian Institute of Technology (AIT) am Technopol in Wiener Neustadt hat in der Vergangenheit bereits durch Forschungen in der Pulswellenanalyse große Erfolge gefeiert. Die Technologie wird mittlerweile im Weltraum eingesetzt, nun auch bei der internationalen Covid-19-Studie über die Erkennung von Langzeitfolgen für das Herz-Kreislaufsystem.

Projektleiter: „Chance für AIT“

Christopher Mayer ist der Projektleiter von VascAgeNet, jener Forschungsgruppe, die in Österreich ihren Sitz im AIT hat und sich an der internationalen Studie beteiligt. Er sagt: „Die Studie ist für das AIT eine große Chance, die wissenschaftlichen Netzwerke und Exzellenz weiter auszubauen, um dadurch die auch durch das Land ermöglichten Forschungsthemen weiter voranzutreiben und die internationale Sichtbarkeit zu erhöhen.“

Mit ihrer Pulswellenanalyse, die so funktioniert wie eine herkömmliche Blutdruckmessung, können weltweit bei Studienteilnehmern und Studienteilnehmerinnen Daten erhoben werden, die Aufschlüsse über den Zustand der Arterien geben. Die gesammelten Daten werden vom Forschungsteam in Wiener Neustadt ausgewertet und analysiert.

Fünfjährige Studiendauer

In den kommenden Wochen werden die ersten Daten in Niederösterreich eintreffen. Laut dem Projektleiter werden die nächsten Messungen ein Jahr nach der Infektion, zwei Jahre nach der Infektion und fünf Jahre nach der Infektion vorgenommen. Dann, so Christopher Mayer, habe man genügend vergleichbare Daten, um zu sehen, ob und wie eine Coronavirus-Infektion bestimmte Herz-Kreislauf-Komplikationen verursacht.