Politik

„Neue Normalität heißt weiter aufpassen“

Niederösterreich investiert 1,3 Mrd. Euro in die Gesundheit und Pflege. Dabei sollen auch Erfahrungen der CoV-Pandemie einfließen, etwa im Bereich der Logistik. Generell heißt die „neue Normalität weiter aufpassen“, sagt Landeshauptfrau Mikl-Leitner (ÖVP).

Ein Investitionspaket für die Bereiche Gesundheit und Pflege in Höhe von 1,3 Milliarden Euro kündigte das Land Niederösterreich am Donnerstag an. „Es geht uns um eine sichere, moderne und regionale Gesundheitsversorgung“, betonte Mikl-Leitner. Die Ausgaben sollen ab heuer bis 2030 getätigt werden und berücksichtigen „die Erfahrungen der Covid-Krise“ – mehr dazu in 1,3 Mrd. Euro für Gesundheit und Pflege (noe.ORF.at; 2.7.2020).

noe.ORF.at: Bis 2030 werden 1,3 Milliarden in die Bereiche Gesundheit und Pflege investiert. Was soll sich für die Niederösterreicher und Niederösterreicherinnen konkret ändern?

Johanna Mikl-Leitner: Gerade durch die Coronavirus-Krise ist das Thema Gesundheit noch wichtiger geworden für die niederösterreichischen Landsleute. Das ist für uns ein klarer Auftrag, die Gesundheits- und Pflegeversorgung auf diesem hohen Niveau zu halten. Denn die Krise hat uns gezeigt, dass wir eines der besten Gesundheits- und Pflegesysteme der ganzen Welt haben. Da heißt es, nicht stehen zu bleiben, sondern eine Weiterentwicklung voran zu treiben.

noe.ORF.at: Gibt es Projekte im Gesundheitsbereich, die jetzt aus den Erfahrungen mit der Coronavirus-Krise kommen? In welchen speziellen Bereichen des Gesundheitswesens werden wir das merken?

Mikl-Leitner: Alle Erfahrungen aus der Krise werden in die strategische Weiterentwicklung des gesamten Gesundheits- und Pflegebereichs einfließen. Das heißt, wir investieren die 1,3 Milliarden Euro sowohl in Neubauten als auch in Gesamtrenovierungen, technische Ausstattungen sowie in Aus- und Weiterbildung des Pflegepersonals. Der Neubau in Wiener Neustadt ist das größte Neubauprojekt einer Klinik in ganz Europa. Auch die Generalsanierung ist ein ganz wichtiges Thema, das Klinikum in Krems wird ja beispielsweise generalsaniert. Auch hier wollen wir eine Stärkung der Kardiologie vornehmen.

Interview Mikl-Leitner
ORF
„NÖ heute“-Moderatorin Nadja Mader im Gespräch mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner

noe.ORF.at: Sie haben auch eine Zwischenbilanz über die Coronavirus-Krise gezogen. Diese ist aus Ihrer Sicht gut bewältigt worden, gibt es aber dennoch noch Verbesserungspotenzial?

Mikl-Leitner: Ganz entscheidend ist, dass wir in der Krise gesehen haben, dass es zu einem Engpass des Mund-Nasen-Schutzes und der Medikamente gekommen ist. Daher werden wir in der Zukunft mehr Schwerpunkte auf die Logistik legen. Diese Logistikzentren verschaffen uns eine Unabhängigkeit. Gerade in Zeiten wie Corona, ist es wichtig, unabhängig zu sein und, dass man hier einen ganz großen Vorrat an Schutzausrüstungen, an Mund-Nasen-Masken und an Medikamenten hat. Das haben wir daraus gelernt.

noe.ORF.at: Wie würden Sie jetzt vor dem Sommer die aktuelle Situation einschätzen? Beunruhigen Sie die Cluster, die immer wieder auftreten, oder können wir weiterhin auf eine Sommer in einer neuen Normalität hoffen?

Mikl-Leitner: Die neue Normalität heißt für uns weiter aufpassen! Aufpassen im Umgang mit dem Virus. Das heißt, dass wir uns alle oft die Hände waschen, dass wir Abstand halten und, dass wir Großveranstaltungen vermeiden sollten. Es heißt auch, dass wir nicht ins Ausland fahren sollten, wo es massive Infektionen an Covid-19 gibt.

Das Beste ist, zuhause zu bleiben und im eigenen Land Urlaub zu machen, sprich in Niederösterreich. Denn Niederösterreich hat viel zu bieten – über 1.000 Kulturveranstaltungen. Diese kann man kombinieren mit Bootfahren, Wandern oder Radfahren. Es ist Zeit, die eigene Region zu entdecken und jeder kann heuer diese Möglichkeit nutzen.