Dorli Draxler beim Almwandertag
Volkskultur NÖ
HELMUT LACKINGER
Kultur

Grande Dame der Volkskultur feiert Jubiläum

Die Grande Dame der niederösterreichischen Volkskultur, Dorothea „Dorli“ Draxler, feiert am Dienstag ihren 60. Geburtstag. Mit ihrem Team reformierte sie die Organisation der Volkskultur und setzte etwa mit dem Festival „aufhOHRchen“ nachhaltige Impulse.

Dorli Draxler wurde am 7. Juli 1960 geboren. Die gebürtige Steirerin ist Geschäftsführerin der Volkskultur Niederösterreich und setzt sich seit Jahrzehnten für die Professionalisierung und ein gesteigertes Qualitätsbewusstsein im Bereich der Kulturarbeit ein. Sie studierte in Wien Geige und wirkte in zahlreichen Volksmusik-Ensembles mit. Im Jahr 1992 führte sie ihr Berufsweg ins Niederösterreichische Volksliedarchiv. 1995 übernahm sie die Geschäftsführung in der Arbeitsgemeinschaft Volkskultur Niederösterreich.

Vier Jahre später wurde die Arbeitsgemeinschaft in eine Betriebs GmbH umgewandelt – mit Dorli Draxler und Edgar Niemeczek an der Spitze, die eine beispiellose Entwicklung in der Regionalkultur in Gang setzten. 2008 bis 2014 war Dorli Draxler Geschäftsführerin in der Musikschulmanagement Niederösterreich GmbH. Ab 2008 arbeitete sie intensiv am Aufbau der Kulturholding Kultur.Region.Niederösterreich, deren Leitung sie bis 2018 inne hatte.

Eine Frau und Managerin mit Handschlagsqualität

„Dorli stellt an sich selbst die allerhöchsten Ansprüche in Punkto Verlässlichkeit, Genauigkeit, Handschlagqualität und Einsatzbereitschaft. Dazu kommt ein enormer Gestaltungswille. Manchmal vergisst sie die Zeit“, sagte Kollege und Ehemann Edgar Niemeczek gegenüber noe.ORF.at, etwa beim Wandern in der Natur hinauf auf die Berge oder beim Singen und Musizieren mit guten Freunden.

Kreativ zu sein sei der wichtigste Wert in Dorlis Leben, vor allem in der Musik, aber auch in der Hinwendung zu allen Kunstformen bis zur Literatur, sagt Niemeczek über seine Frau: „Schreiben mit Sinn, schönen Worten und einfühlsamen Gedanken gehört eben auch zum Charakter, zum Wesen von Dorli.“

Dorli Draxler und Edgar Niemeczek
Volkskultur NÖ
Dorli Draxler und Edgar Niemeczek in Atzenbrugg

Seit 20 Jahren auch im Radio Niederösterreich engagiert

Seit 1993 ist Draxler auch für die Planung, Konzeption und Durchführung des niederösterreichischen Volkskulturfestivals „aufhOHRchen“ verantwortlich, das jährlich in einer anderen Gemeinde Niederösterreichs Station macht. Zu ihren Großprojekten gehört auch das NÖ Adventsingen, das im vergangenen Dezember zum 10. Mal in Grafenegg (Bezirk Krems) stattfand.

Seit 2000 gestaltet sie regelmäßige Radiosendungen unter dem Titel „aufhOHRchen“ auf Radio Niederösterreich und konzipiert seit 2010 – gemeinsam mit Edgar Niemeczek – die „Lange Nacht der Volksmusik“ in Kooperation mit dem ORF Niederösterreich. Die Ausgabe der Radio Sendung „aufhOHRchen“ am Dienstag, dem 7.Juli, widmet Gestalter Norbert Hauer ganz dem Wirken Dorli Draxlers.

„Wir tragen Niederösterreich“

Unter ihrer Führung wurden 1997 der Standort der Volkskultur im Schloss Atzenbrugg (Bezirk Tulln) sowie 2004 das Haus der Regionen in Krems-Stein als Zentrum für europäische Regionalkultur eröffnet. 2005 wurde die Handwerkstatt Brandlhof in Radlbrunn (Bezirk Hollabrunn) seiner Bestimmung übergeben und 2008 das Museumsdorf Niedersulz (Bezirk Gänserndorf) in die Kultur.Region.Niederösterreich eingegliedert (seit 2018 ist das Museumsdorf ein Teil der NÖKU).

2008 gründete die Volkskultur Niederösterreich unter ihrer Federführung die Initiative „Wir tragen Niederösterreich“, gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Niederösterreich und der Niederösterreichischen Versicherung. Mittlerweile unterstützen 21 Partner diese Initiative, deren Ziel es ist, das regionale Selbstbewusstsein zu stärken.

Ein besonderes Anliegen sind Dorli Draxler die vielfältigen Publikationen im Fach Volkskultur, zahlreiche CDs und Fachbüchern tragen ihre Handschrift. Unter vielen anderen Projekten ist ihr die Herausgabe von „Tracht in Niederösterreich“ – einer Sammelmappe mit 70 regionalen Trachtenblättern ein besonderes Anliegen.