Chronik

24-Stunden-Betreuung: Kritik an Kontrollen

Die Kontrollen für Reisende aus Rumänien und Bulgarien sorgen bei der Wirtschaftskammer Niederösterreich für Unmut: Es geht um die 24-Stunden-Betreuerinnen. Da die Verordnung noch fehle, könne man als Kammer auch nicht auf die neuerlichen Maßnahmen reagieren.

Die Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) kritisiert, dass es noch keine rechtliche Grundlage für die neuerlichen Maßnahmen gibt. Der zeitliche Abstand zwischen medialer Ankündigung und der entsprechenden Verordnung habe zu großer Verunsicherung geführt, so Robert Pozdena, Obmann der Personenbetreuer in der WKNÖ. Am Dienstag wurde angekündigt, dass etwa für Rumänien und Bulgarien wieder eine Reisewarnung, also die höchste Warnstufe, gilt.

Alle Reisenden aus diesen Ländern dürfen nur mit einem negativen Coronavirus-Test nach Österreich oder müssen eine zweiwöchige Quarantäne antreten – mehr dazu in Strengere Grenzkontrollen und weitere Reisewarnungen (news.ORF.at; 7.7.2020). Die Verordnung für diese Maßnahmen sei gerade in Bearbeitung, hieß es Donnerstagnachmittag aus dem Gesundheitsministerium.

Laut Pozdena seien seit dieser Ankündigung am Dienstag aber Betreuerinnen, Familien und Angehörige sehr verunsichert. Viele hätten sich gemeldet, um nachzufragen, ob man noch ohne Tests über die Grenze komme oder ob sich die Betreuerinnen wie gewohnt ablösen könnten. Da es noch keine Verordnung gebe, könne man den Vermittlungsagenturen auch nicht konkret helfen. „Wenn wir zwei bis drei Tage früher informiert gewesen wären, wäre das organisierter und ohne Probleme abgelaufen und man hätte den Angehörigen viele Sorgen erspart“, so Pozdena.

Sonderzüge und Hotel-Quarantäne denkbar

Wenn es die rechtliche Grundlage gebe, sei die WKNÖ aber vorbereitet. Man könne genauso wie vor den Lockerungen wieder Tests in Rumänien und Bulgarien durchführen sowie Hotels für die Quarantäne organisieren. Auch jetzt seien Betreuerinnen freiwillig getestet worden, sofern es die Angehörigen der betreuten Personen finanzierten.

Seit dem 15. Juni waren die Arbeitsbedingungen für Personenbetreuerinnen und -betreuer wieder wie vor der Pandemie. Für die Einreise brauchte es keinen negativen Coronavirus-Test und auch keine zweiwöchige Quarantäne. Betreuerinnen und Betreuer reisten privat mit dem Auto an, statt per Flugzeug und Zug, wie es die Wirtschaftskammer gemeinsam mit dem Land Niederösterreich und dem Bund während der geschlossenen Grenzen organisierte – mehr dazu in Sonderzug mit Betreuerinnen eingetroffen (noe.ORF.at; 11.5.2020).