Neue AMS-Kampagne
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Wirtschaft

AMS startet erste Online-Kampagne

Das AMS Niederösterreich startet seine erste Online-Vermittlungsoffensive. Denn die Arbeitslosigkeit nimmt zwar seit einigen Wochen beständig ab, trotzdem ist die Zahl der Jobsuchenden nach wie vor sehr hoch. Mit seiner neuen Kampagne möchte das AMS gegensteuern.

Zum ersten Mal setzt das AMS Niederösterreich bei einer Kampagne zur Gänze auf das Internet. Auf einer eigens dafür eingerichteten Website präsentieren AMS-Beraterinnen und -Berater künftig Stellenangebote aus allen Regionen und Bezirken Niederösterreichs. Außerdem können Jobsuchende dort sämtliche Ausschreibungen in Listenform abrufen.

Mit der Kampagne will das AMS Menschen ermutigen, sich trotz der Coronavirus-Krise weiterhin zu bewerben. „In den Beratungsgesprächen erleben wir immer wieder, dass Arbeitssuchende uns fragen: Hat es überhaupt einen Sinn mich jetzt, in Zeiten von Corona, zu bewerben?“, berichtete AMS-Landesgeschäftsführer Sven Hergovich (im Bild oben, Mitte) am Freitag vor Journalisten in St. Pölten. „Meine Antwort an alle Arbeitssuchenden ist: Ja, die Lage am Arbeitsmarkt ist schlecht, aber wenn man sich nicht bewirbt, sind die Chancen noch schlechter.“

Kampagnenunterstützung durch heimische Künstler

Beworben wird die Kampagne vor allem in den Sozialen Medien. Die Bilanz nach den ersten zehn Tagen: 150.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher konnten bereits erreicht werden – 93 Prozent davon am Handy, der Großteil junge Leute. Diese Altersgruppe sei am stärksten von Arbeitslosigkeit in Folge der Coronavirus-Pandemie betroffen, sagte Hergovich. Deshalb „war es wichtig, hier zielgerichtet mit dieser Kampagne auch genau diese Zielgruppe anzusprechen“, so der AMS-Landesgeschäftsführer.

Unterstützt wird das Projekt von Künstlerinnen und Künstlern, die coronavirusbedingt selbst von Arbeitslosigkeit betroffen waren. Eine davon ist Schauspielerin und Kabarettistin Angelika Niedetzky (im Bild links). „Als ich tagtäglich den Blick auf meinen Kabarettkalender warf, wurde mir bewusst, dass da einfach einmal 40 bis 50 Auftritte weg sind“, schilderte sie ihre Situation. Sie habe deswegen einen Monat lang im Weingarten eines befreundeten Winzers in der Wachau ausgeholfen und dabei erkannt, „dass man in Zeiten wie diesen auch einmal flexibel sein und umdenken muss“, so Niedetzky.

Derzeit gibt es in Niederösterreich mehr als 10.500 offene Stellen. Durch die Kampagne sollen möglichst viele davon rasch besetzt werden, hofft man beim AMS. Denn es sei entscheidend, „die Dauer der Arbeitslosigkeit möglichst kurz zu halten“, betonte Sven Hergovich.