Stockerau war aus dem österreichischen Profifußball lange Zeit nicht wegzudenken. Mit dem 2:1-Finalsieg gegen Rapid im Jahr 1991 schrieb der damalige Zweitligaclub heimische Sportgeschichte. Dieser Triumph bedeutete für das Team von Trainer Willi Kreuz damals auch die Qualifikation für den Europacup der Cupsieger, wo man sich nach zwei umkämpften Partien dem englischen Traditionsclub Tottenham nur knapp geschlagen geben musste.
Danach folgte der schleichende Abschied aus dem Profifußball, mittlerweile ist Stockerau nur noch in der 2. Landesliga Ost vertreten. Die Coronavirus-Zwangspause wurde jetzt zu einer Neustrukturierung genutzt und die Fusion der beiden Stockerauer Fußballvereine FC und SV offiziell gemacht. „Zusammen wollen wir neue Wege gehen. Die Fusion ist der einhellige Wunsch beider Seiten“, bestätigte SV-Präsident Thomas Schmidt.
Aufstieg als erstes Ziel
„Seit Beginn der Gespräche herrschte eine ausgezeichnete Stimmung. Wir haben sehr gute Gespräche geführt und sind voller Tatendrang, unsere Visionen für den Fußball in Stockerau gemeinsam umzusetzen“, betonten FC-Vorstandsmitglied Fabian Gaida und SV-Präsident Thomas Schmidt. „Unsere Ziele sind sehr ambitioniert, und unsere Vorhaben können wir sowohl im Nachwuchs- als auch im Erwachsenenbereich nur gemeinsam erreichen", sagte Vizepräsident Stefan Pencik.
Die Pandemie führte im gesamten Amateurfußball zu einer schwierigen Situation. Mit der Infrastruktur im Sportzentrum Alte Au sehen die Stockerauer aber die besten Voraussetzungen für die Zukunft. Im Herbst startet die neue Saison in der 2. Landesliga Ost, wo man vorne mitspielen möchte. Oberstes Ziel ist der Aufstieg in die 1. Landesliga.
Über die Liga könnte man sich übrigens auch wieder einen Platz für den ÖFB-Cup erspielen. Damit würde sich der Kreis schließen, und Stockerau könnte mit einer sportlichen Sternstunde gegen einen „Großen“ des österreichischen Fußballs an die glorreichen Zeiten aus den 1990er Jahren anschließen.