Ein um zwei Monate verspäteter Saisonbeginn, und dann auch noch die ersten Wochenenden verregnet – die Campingplatzbetreiber auf den 55 Campingplätzen in Niederösterreich haben es heuer wirklich nicht leicht. Vereinzelt trifft man Gäste auch aus den Niederlanden. „Hier ist ein sehr schöner Campingplatz, wir radeln viel und wir radeln auch viel in Holland und das gefällt uns sehr“, erzählt Alie van de Bool aus Amersfoort (Niederlande). Sie lässt sich nicht abschrecken – Coronavirus hin, schlechtes Wetter her, sie campiert mit ihrem Ehemann am Campingplatz Donaupark Tulln.
Kaum Gäste aus Niederlanden, Belgien oder Deutschland
Aus Deutschland ist Frank Schröder mit seiner Familie angereist. Als wir ihn besuchen, kämpft er gerade – vor seinem Zelt, das leicht durchnässt ist – mit seinem Campingkocher und versucht, Kaffee fürs Frühstück zuzubereiten. Vom Coronavirus lässt er sich nicht abschrecken. „Wir sehen das relativ entspannt und halten uns natürlich an die Regeln. Wir sind jetzt nicht ängstlich und lassen uns unseren Urlaub nicht vermiesen“, ist Frank Schröder fest entschlossen.
Tatsache ist aber auch, dass heuer auf den niederösterreichischen Campingplätzen gut 30 Prozent der Gäste fehlen. „Die Holländer, die Belgier und die Dänen haben extrem nachgelassen, von ihnen sind wir sehr stark abhängig. Auch bei den deutschen Gästen sind es heuer wesentlich weniger als im Vorjahr. Camper von weiter weg kommen überhaupt nicht. Wir haben keine Gäste aus Italien oder Spanien“, bedauert Franz Libal, der Leiter des Donauparks Camping Tulln.
Der Verlust ist nicht mehr aufzuholen
Ein Verlust, der nicht mehr aufzuholen ist, sagt er. Er ist froh über jeden Gast, den er begrüßen kann. Heuer haben zwar auch viele Österreicher ihr Herz fürs Campen entdeckt, doch natürlich sind das bei weitem nicht genug, um die Campingplätze auszulasten. Platz für einen entspannten Campingurlaub in Niederösterreich gibt es in Hülle und Fülle, versichert Franz Libal.