Wissenschaft

Forschungsprojekt würdigt Josef Strauß

Am 22. Juli 1870, also vor 150 Jahren, starb der Komponist Josef Strauß. Die Donau-Universität Krems ist im Besitz der Sammlung Mailer, die etwa 100.000 Unterlagen und Dokumente über die Strauß-Dynastie umfasst. Dem „Jubilar“ wird ein großes Forschungsprojekt gewidmet.

Er blieb immer der unpopulärere der beiden Brüder, und doch erlebt Josef Strauß (vulgo Strauss) mit seinen Walzern und Polkas alljährlich am Neujahrstag dank der Wiener Philharmoniker seine Wiederauferstehung neben „Walzerkönig“ Johann Strauß.

Josef Strauss
Wikimedia Commons/Hans Schließmann
Josef Strauß (1827-1870), Silhouette von Hans Schließmann, vor 1920

Schließlich ist die Donau-Universität Krems seit 2008 im Besitz der Sammlung Mailer, die etwa 100.000 Dokumente und Unterlagen zu Musik und Leben der gesamten Strauß-Dynastie umfasst. Darunter finden sich etwa 1.000 verschiedene Fassungen und Variationen der knapp 290 Werke Josef Strauß’. Insofern sei man für ein breit angelegtes Forschungsvorhaben prädestiniert, so Eva Maria Stöckler, Leiterin des Zentrums für Angewandte Musikforschung der Donau-Universität, in einer Aussendung.

Kritische Neuedition von vier Kompositionen

Eine bereits geplante Tagung zum Thema musste wegen der Coronavirus-Pandemie zwar abgesagt werden, die dafür erstellten Beiträge sollen jedoch im Herbst unter dem Titel „Associationen“ bei Hollitzer veröffentlicht werden und den aktuellen Forschungsstand versammeln, wobei man hier mit dem Wiener Institut für Strauss-Forschung kooperiert.

Das in Krems befindliche Notenmaterial soll weiters digital zugänglich gemacht werden. Geplant ist überdies eine kritische Neuedition von vier Strauß-Kompositionen, die am 26. Oktober im Musikverein vom Wiener Johann Strauss Orchester präsentiert werden sollen. Ebenfalls im Herbst will man einen Prachtband zum Konzertwalzer „Perlen der Liebe“ veröffentlichen. Und nicht zuletzt setzte man für das Frühjahr 2021 ein Symposium an.