Chronik

Maskenpflicht: Verschärfte Regeln ab Freitag

Ab Freitag ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Lebensmittelgeschäften, Banken, Postfilialen und Tankstellenshops wieder Pflicht. Auch in Kirchen gelten strengere Vorschriften. noe.ORF.at mit einem Überblick über die verschärften Maßnahmen.

Die Maskenpflicht gilt ab Freitag in Supermärkten und in Bank- und Postfilialen, auch bei Postpartnern, sowie in Tankstellenshops In öffentlichen Verkehrsmitteln und Gesundheitseinrichtungen wie Apotheken oder Spitälern muss der Mund-Nasen-Schutz ebenfalls nach wie vor getragen werden.

Auch bei allen Veranstaltungen, bei denen sich Gäste in einem Innenraum befinden, aber keine zugewiesenen Sitzplätze haben, ist das Tragen einer Maske Pflicht, darunter fallen auch Hochzeiten und Begräbnisse. Bei Dienstleistern, bei denen der Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann, wie etwa beim Friseur oder bei der Physiotherapie, bleibt die Makskenpflicht bestehen, ebenso bei Demonstrationen.

Maskenpflicht in Österreich
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„Zurück zur Maske“ auch in Kirchen

Gottesdienstbesucher sind ab Freitag verpflichtet, beim Betreten und Verlassen der Kirche einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Dieser darf allerdings während des Gottesdienstes abgenommen werden. In den Pfarren achte man darauf, dass der Abstand von mindestens einem Meter minutiös eingehalten werde, sagte Martina Bender, Pressesprecherin der Diözese St. Pölten, auf Anfrage gegenüber noe.ORF.at.

Auch wenn es laut Diözese weiterhin keine expliziten Beschränkungen der Regierung gibt, was das Singen bei Gottesdiensten betrifft, würde man darauf dennoch weitgehend verzichten, so die Sprecherin der Diözese. Um eine Ansteckung durch die Hostie zu vermeiden, verläuft zudem die Kommunionsspendung nun ohne die üblichen Wortfolgen von Priester und Gläubigen („Der Leib Christi – Amen“).

Platzkarte in Katholischer Kirche
ORF
Mit Markierungen etwa in den Sitzbänken soll in den Kirchen die Einhaltung des Mindestabstands gewahrt werden

Die übrigen Vorschriften bleiben laut einer Aussendung der Erzdiözese Wien aufrecht. Dazu zählt, dass der Mindestabstand von einem Meter durch Markierungen in den Bänken oder auf dem Boden oder durch Hinweise am Beginn des Gottesdienstes bzw. durch einen Hinweis vor dem Kommuniongang gewahrt wird. Die Bänke werden desinfiziert, am Eingang zu den Kirchen werden Desinfektionsmittel bereitgestellt. Die Erzdiözese Wien empfiehlt außerdem, auch während des Gottesdienstes den Mund-Nasen-Schutz zu tragen, falls sich unter den Gläubigen vermehrt Menschen befinden, die aus einem Risikogebiet zurückgekehrt sind.

Auch seitens der Evangelischen Kirche in Niederösterreich heißt es, dass für alle Gottesdienste höchste Vorsicht und Umsicht gelte. Viele Pfarrgemeinden hätten dort aber ohnehin schon die Empfehlung zum Maskentragen freiwillig umgesetzt, sagte der Superintendent der Evangelischen Kirche in Niederösterreich, Lars Müller-Marienburg, im Gespräch mit noe.ORF.at.

Zahl der Neuinfektionen nach oben geschnellt

Angesichts des Anstiegs der täglichen Covid-19-Infektionszahlen im dreistelligen Bereich hatte die Regierung bereits am Dienstag angekündigt, dass die Mitte Juni gelockerte Maskenpflicht ab Freitag wieder verschärft wird – mehr dazu in Wieder Maskenpflicht in Supermärkten (news.ORF.at; 21.7.2020).

Am Donnerstag war der Anstieg der Coronavirus-Neuinfektionen in Österreich binnen 24 Stunden in die Höhe geschnellt. Waren es zuletzt rund 100 Fälle täglich, wurden nun von den Behörden 170 Fälle von Mittwoch auf Donnerstag registriert.

Grafik Coronavirus-Infektionen in Österreich
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Die meisten Neuinfektionen innerhalb eines Tages gab es erneut in Wien mit 63 Fällen und Oberösterreich mit 50 Fällen. Salzburg hat 21, Niederösterreich 16, die Steiermark zwölf, Tirol fünf und das Burgenland drei neue Fälle zu verzeichnen. Kärnten und Vorarlberg sind weiterhin ohne Neuinfektionen.

Situation um Cluster entspannt

Die Situation um Coronavirus-Cluster in Niederösterreich hatte sich am Donnerstag entspannt. Im Hotspot um einen Schlachtbetrieb in Eggenburg (Bezirk Horn) wurde ein weiterer Folgefall registriert, hinsichtlich der Wiener Neustädter „Pfingstkirche Gemeinde Gottes“ gab es nach Angaben aus dem Büro von Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) keine neuen Infektionen.

Im Schlachtbetrieb blieb es somit bei 39 erkrankten Mitarbeitern, bei der Freikirche bei 28 direkt Infizierten. Bei den übrigen im Vergleich zum Vortag neuen Covid-19-Patienten im Bundesland handelt es sich einem Sprecher zufolge um Einzelfälle, eine weitere Häufung sei nicht erkennbar.