Das Konzertprogramm in Grafenegg ist auch in diesen Coronavirus-bedingt schwierigen Zeiten ausnehmend attraktiv. Der Tenor Jonas Kaufmann sowie sein Künstlerkollege Piotr Beczala werden Konzerte geben. Auch Anna Netrebko konnte für einen Arienabend gewonnen werden. Die Konzerte können aus Sicherheitsgründen nur im Wolkenturm stattfinden und das schafft ein Platzproblem sowie geringere Einnahmen.
Für Publikumslieblinge und Weltstars dieses Kalibers ist erwartungsgemäß das Interesse sehr groß, deshalb passe es auch gut, dass mit dem Picknick zusätzliche Plätze angeboten werden können, erläutert der Geschäftsführer der Grafenegg-KulturbetriebsGmbH, Philipp Stein: „Ein Problem in diesem Sommer ist, dass wir im Wolkenturm wegen der Sicherheitsauflagen die Hälfte der Sitzplätze verlieren. Wir haben hier auf dem Gelände 32 Hektar Park. Es wäre total schade, wenn wir nicht jedem, der ein Konzert besuchen möchte, einen Platz anbieten könnten.“
Konzert auf LED-Wand übertragen
Das Angebot zum Musik-Picknick:
Den Picknickkorb, zusammengestellt von Spitzengastronom Toni Mörwald, gibt es in sechs Vairationen und kostet inklusive Eintrittskarte bis zu 45 Euro.
Auf einer hochauflösenden LED-Wand in der Größe von vier mal acht Metern wird das Konzert auf der anderen Seite des Schlosses beinahe zeitgleich wiedergegeben. Es wird der Ton mit minimaler Verzögerung bei den 500 Picknickplätzen eingespielt, damit er sich mit dem vom Wolkenturm herüberschwappenden Schall verbinden kann.
Unter den Tischen befindet sich eine schwarze Kühltasche mit Wein, Wasser und Fingerfood. Vorbereitet wird das Essen in Toni Mörwalds Stammhaus „Zur Traube“ in Feuersbrunn (Bezirk Tulln) und zum reservierten Sitzplatz geliefert. Ein Platz vor der LED-Bildschirm kann nur mit Picknick bestellt werden.
Ein Notprogramm, das keines ist
Das „Notprogramm“, wie es Philipp Stein gerne bezeichnet und im Mai dieses Jahres erst feststand, ist als solches kaum erkennbar. Gesangsstars wie Jonas Kaufmann, Anna Netrebko, Yusif Eyvazov oder Piotr Beczala sind mit Arienabenden vertreten. Hochkrarätige Dirigenten wie Franz Welser-Möst, Gustavo Dudamel oder Manfred Honeck werden den Orchestern vorstehen. „Es stellte sich sehr schnell heraus, dass die meisten Künstler zum ersten Mal seit sehr langer Zeit keine Termine in ihren Kalendern stehen haben. Und so war die Terminfindung, die sonst auf Jahre hinweg schwierig ist, relativ einfach“, freute sich Philipp Stein im Gespräch mit noe.ORF.at.
Aufgrund der Reisebeschränkungen haben die Besucher heuer das Glück, die großen österreichischen Orchester zu erleben, wie die Wiener Philharmoniker sowie als Premiere das ORF-Radio-Sinfonieorchester und die Wiener Symphoniker. Selbstverständlich ist auch das Grafenegger Residenz-Orchester, das Tonkünstler Orchester Niederösterrerich, dabei.