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CoV: Amateurfußball vor Comeback

Anfang September starten die niederösterreichischen Amateur-Fußballligen in die neue Saison. Dann dürfen an die 500 Vereine wieder auf Torjagd gehen. Die Vorbereitung steht ganz im Zeichen der Coronavirus-Prävention, wie sich bei einem Lokalaugenschein zeigt.

In etwas mehr als vier Wochen soll im Amateurbereich das runde Leder wieder in den Meisterschaften rollen. Um schon in der Vorbereitung verantwortungsvoll mit dem Thema Coronavirus umzugehen, hat der Österreichische Fußballbund den Vereinen ein Präventionskonzept zur Verfügung gestellt, um im Amateur- und Nachwuchsfußball den Trainings- und Spielbetrieb so sicher wie möglich anlaufen zu lassen.

Nach Monaten ohne Wettkampf geht mit der neuen Saison vor Augen für Vereine wie den SC Melk aus der 2. Landesliga oder die TSU Hafnerbach aus der 2. Klasse Traisental eine schwierige Zeit zu Ende. „Corona hat bei uns einen riesigen Schnitt gemacht. Wir haben ja lange nicht gewusst, wann die Meisterschaft wieder beginnen wird. Da war oft die Frage, wer überhaupt noch zum Training kommt“, schildert etwa Hafnerbachs Co-Trainer und Schriftführer Gernot Schildbeck.

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Beim SC Melk ist die Vorfreude auf den Saisonstart groß. In der ersten Runde kommt es gleich zum Schlagerspiel zu Hause gegen Purgstall

„Dass wir wieder in unsere Spielstätte zurückkehren dürfen, ist ein tolles Gefühl. Wir können die sozialen Kontakte im Verein wieder auffrischen und freuen uns einfach, dass wieder gespielt werden kann“, erklärt Alfred Konrad, der sportliche Leiter beim SC Melk.

Große Verantwortung für die Vereine

Von einer Rückkehr zur Normalität ist der Amateurfußball trotzdem noch weit entfernt. Mindestabstände im Zuschauerbereich, ein eingeschränkter Kantinenbetrieb oder großzügig aufgeteilte Kabinen sind nur ein Auszug der Liste der Richtlinien und auch die Verantwortung der Klubs ist groß. Bei einem positiven Coronavirus-Fall droht allen Beteiligten eine 14-tägige Quarantäne. „Bei uns wird kaum über die negative Seite dieses Aspekts geredet. Wir sind sehr positiv gestimmt und jede Minute, die wir auf dem Platz verbringen, wird genützt“, zeigt sich der Melker Verteidiger Davud Azodi optimistisch.

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In den Umkleidekabinen soll der Mindestabstand von einem Meter eingehalten werden

Hafnerbach-Obmann Michael Ixenmaier warnt vor zu großer Euphorie. „Die Vorfreude auf die Meisterschaft ist groß, aber wir sind trotzdem noch zurückhaltend. Die Angst ist allgegenwärtig, dass es nach einigen Runden wieder zu Unterbrechungen kommt.“

Um das Risiko möglichst gering zu halten, werden auch auf dem Rasen spezielle Verhaltensregeln eingehalten. Das Desinfizieren der Hände vor und nach dem Training ist ebenso eine Vorgabe wie der Verzicht auf einen gemeinsamen Torjubel oder den Handschlag mit der gegnerischen Mannschaft. „Ich glaube, dass es trotzdem bei uns Spielern zu Problemen kommen kann, und sei es auch nur über Kontaktpersonen. Dann geht die Gesundheit vor, denn es gibt Wichtigeres als die 2. Klasse Traisental fertig zu spielen“, betont Hafnerbachs Mittelfeldspieler Thomas Gigl.