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„Österreich hilft Österreich“

Sozialmärkte: Bedarf in Krise gestiegen

Durch die Coronavirus-Krise sind viele Menschen von finanziellen Sorgen betroffen, die sich vorher selbst gut versorgen konnten. Auch die Zahl der Menschen, die in den Sozialmärkten (soma) oder den carla-Shops der Caritas einkaufen, ist massiv gestiegen.

Der Sozialmarkt der Caritas in Krems erlebte während der Coronavirus-Krise einen großen Zulauf. Etwa 100 Kundinnen und Kunden besuchten den Markt pro Tag, Tendenz steigend, sagt Marktleiterin Gabriele Sigl. „Gott sei Dank hatten wir geöffnet. Es war gerade in dieser Zeit ganz wichtig, dass die Leute zu uns kommen konnten und zwar nicht nur unsere Stammkunden. Es hat auch andere durch die Kurzarbeit getroffen. Das hat man schon sehr gespürt.“

Schwellenangst bei soma-Kundschaft ist groß

Sechs Euro gibt der soma-Kunde im Durchschnitt für den Einkauf aus. Erhältlich ist fast alles, von Brot über Obst und Gemüse bis hin zu Getränken und Schokolade. Supermarkt-Waren aus Überproduktion oder Produkte, die kurz vor dem Haltbarkeitsdatum stehen, werden hier zu günstigen Preisen angeboten. Brigitte S. aus Krems ist froh über das Angebot. „Ich habe ein sehr geringes Einkommen, weil ich nur Teilzeit arbeite und die Bezahlung nicht so umwerfend ist. Ich komme sehr gerne hierher, denn man bekommt alles, was man braucht.“

„Österreich hilft Österreich“

Die Aktion „Österreich hilft Österreich“ unterstützt Menschen, die durch die Coronavirus-Krise in finanzielle Not geraten sind.

Spendenkonto
IBAN: AT06 2011 1800 8076 0700
BIC: GIBAATWW
Kennwort: „Corona Nothilfe"

Der Bedarf an günstigen Einkaufsmöglichkeiten stieg in den letzten Monaten massiv an. Im November 2020 wird ein weiterer Sozialmarkt in Gars am Kamp (Bezirk Horn) eröffnet. Aktuell betreibt die Caritas Diözese St. Pölten Sozialmärkte in Krems, Schrems und Zwettl. Einkaufsberechtigt sind Menschen, die armutsgefährdet sind oder nachweislich unter der Armutsgrenze leben. Ein eigener soma-Pass berechtigt zu drei Einkäufen pro Woche. Die Schwellenangst ist nach wie vor groß. „Viele genieren sich, hier einkaufen zu gehen“, erzählt Marktleiterin Gabriele Sigl. Die Schicksale sind unterschiedlich. „Wir haben zum Beispiel Pensionistinnen, die mit 50 bis 100 Euro auskommen müssen. Damit einkaufen zu gehen, ist einfach nicht machbar“, sagt Sigl.

Auf Sach- und Geldspenden angewiesen

Günstig einkaufen kann man auch im carla-Shop in Krems. Hier ist jeder einkaufsberechtigt. Um den Betrieb zu gewährleisten, ist die Caritas auf Spenden angewiesen. Dazu zählen etwa Sachspenden, von Textilien, Spielsachen bishin zu Haushaltswaren. Aber auch Geldspenden sind wichtig, sagt der Bereichsleiter der Caritas Diözese St. Pölten, Christoph Riedl.

„Mit Geldspenden ist es möglich, dass wir in unseren Sozialmärkten, bei Sozialberatungen oder in der Nothilfe jenen Menschen helfen können, die sich die Miete oder vielleicht die Stromrechnung gerade jetzt nicht leisten können, weil sie von Kurzarbeit betroffen sind.“ Saubere und funktionstüchtige Waren, die nicht mehr gebraucht werden, können an an den carla-Standorten der Caritas abgegeben werden. Der Verkauf dieser Sachspenden zu günstigen Preisen hilft Menschen in finanziell schwieriger Lage. carla-Standorte gibt es aktuell in Krems, Vitis, St. Pölten und Amstetten. In Gföhl und Waidhofen an der Thaya betreibt die Caritas jeweils einen carla-Shop.