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Bildung

Intensives Lernen für den Schulbeginn

In knapp vier Wochen beginnt das neue Schuljahr. Das alte Schuljahr hat ab März einer einzigen Ausnahmesituation geglichen: Schulschließungen, Distance Learning und Home-Schooling. In zwei Wochen starten die Sommerschulen, auch in den Nachhilfeinstituten wird intensiv gearbeitet.

In diesen Sommerferien geht es vor allem darum, das seit März Erlernte zu festigen. Ein Rundruf bei Nachhilfeinstituten zeigt: Lernen für den „Nachzipf“ ist in diesem Sommer kaum Thema, das Stopfen von Wissenslücken aus der Homeschooling-Zeit umso mehr. Wie groß diese Lücken sind, werde sich erst im Herbst zeigen – mehr dazu in „Stunde der Wahrheit“ kommt im Herbst (news.ORF.at; 10.8.2020).

Lokalaugenschein in einem Nachhilfeinstitut in St. Pölten: In einem Raum sitzen fünf junge Frauen, die ab September eine Maturaklasse besuchen werden, und vertiefen hier ihr Mathematik-Wissen. Fiona aus St. Pölten: „Es ist wichtig, über den Sommer nicht zu vergessen, was wir im vorigen Schuljahr gelernt haben, sondern das Wissen zu festigen.“ Aus der Landeshauptstadt stammt auch Karina: „Man wird dann auch einfach sicherer, zum Beispiel im Lösen von Aufgaben.“

Kurse sollen erlerntes Wissen festigen

Ein Nachhilfekurs soll vor allem den Unterrichtsstoff des vorigen Sommersemesters festigen. Es gehe aber auch darum, Versäumtes nachzuholen, erklärt Brigitte Karner-Fritz, die Leiterin des LernQuadrats in St. Pölten: „Es fehlt aus dem vorigen Schuljahr definitiv Stoff. Man hat in der vorhandenen Zeit auch einfach nicht alles unterbringen können.“

Bei LernQuadrat sei bisher keine erhöhte Nachfrage nach Nachhilfekursen zu beobachten, so Unternehmenssprecherin Angela Schmidt. Ein Trend sei allerdings bemerkbar: Während im Vorjahr bis zu vier oder sogar fünf Wochen Intensivkurs – oft zur Vorbereitung auf eine Nachprüfung – gebucht wurden, seien es in diesem Sommer „eher zwei Wochen zur Auffrischung“.

Jugendliche beim Lernen in einem Nachhilfeinstitut
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Versäumtes aus dem vergangenen Schuljahr wird jetzt in den Nachhilfeinstituten nachgeholt, das Lernen für den „Nachzipf“ rückt heuer in den Hintergrund

Homeschooling als spannende Alternative

Homeschooling, also der Fernunterricht übers Internet, war für viele eine interessante Alternative, erzählt Sophie aus Kirchstetten: „Ich finde, dass es machbar war. Es hat mir auch Spaß gemacht, selbstständig zu lernen.“ Mariella aus Hofstetten-Grünau meint über über das virtuelle Lernen: „Es war teilweise schwierig, es kam auch auf die Fächer an. Wir haben aber eine sehr gute Klassengemeinschaft und helfen uns gegenseitig.“ Karoline aus Pottenbrunn ergänzt: „Manchmal habe ich Freundinnen gefragt, und die haben mir auch geholfen.“

Auf jeden Fall wird es spannend, wenn am 7. September der Unterricht wieder beginnt, so Brigitte Karner-Fritz vom LernQuadrat, einem Unternehmen, das österreichweit 70 Filialen betreibt: „Ich glaube, dass viele schon im September oder Oktober zu uns kommen werden, vor der ersten Schularbeit. Einfach deshalb, weil sie merken, dass viel fehlt, es aber zügig weitergehen muss. Ich kann nicht die erste Schularbeit abwarten, und es geht sich dann hinten und vorne nicht mehr aus.“

Sommerschulen starten am 24. August

In zwei Wochen starten zudem an 90 Standorten in Niederösterreich die Sommerschulen, die besonders auf die Deutschförderung abzielen. 3.464 Schülerinnen und Schüler, das sind fast zwei Drittel, die diesbezüglich Aufholbedarf haben, sind angemeldet. Die Erwartungen wurden damit übertroffen, so die Bildungsdirektion.