Grafenegg Festival 2020
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Kultur

Grafenegg Festival startet mit bunten Zonen

Am Freitagabend startet das Grafenegg Festival (Bezirk Krems) in seine 14. Ausgabe. Wegen des Coronavirus gibt es heuer ein adaptiertes Programm und ein Sicherheitskonzept, das etwa bunte Wartezonen vorsieht.

Starpianist und Intendant Rudolf Buchbinder wird mit dem Tonkünstler-Orchester am Wolkenturm spielen. Auch Simon Höfele (Trompete), Emmanuel Tjeknavorian (Violine) und Harriet Krijgh (Violoncello) werden beim Auftakt des Festivalgeschehens in Grafenegg unter der Leitung der griechischen Dirigentin Konstantia Gourzi zu sehen sein. Gourzi hat nicht nur die musikalische Leitung des Abends inne, sie ist gleichzeitig auch Composer in Residence des diesjährigen Festivals.

Zum Auftakt des Abends erklingt die Ouvertüre zu Ludwig van Beethovens Ballett „Die Geschöpfe des Prometheus“, zum Abschluss steht Beethovens Tripelkonzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester in C-Dur auf dem Programm. Außerdem ist die Uraufführung des diesjährigen Auftragswerks „Ypsilon, A Poem for Trumpet and Orchestra in five scenes“ von Gourzi zu hören.

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Rudolf Buchbinder
Marco Borggreve
Der künstlerische Leiter und Starpianist Rudolf Buchbinder spielt Freitagabend im Wolkenturm
Konstantia Gourzi
Lukas Beck
Dirigentin und Komponistin Konstantia Gourzi hat die musikalische Leitung des Abends inne
Rudolf Buchbinder
Marco Borggreve
Violinist Emmanuel Tjeknavorian
Harriet Krijgh
Marco Borggreve
Violoncellistin Harriet Krijgh
Simon Höfele
Marco Borggreve
Trompeter Simon Höfele

Langer Weg bis zur Entscheidung

Dass das Grafenegg Festival unter Einhaltung der Coronavirus-Maßnahmen doch stattfindet, war zunächst nicht klar. Bis zu dieser Entscheidung war es ein langer Weg: Noch Mitte Oktober wurde das Programm für die Sommerkonzerte 2020 präsentiert, internationale Musikerinnen und Musiker sowie Orchester waren traditionellerweise geplant – mehr dazu in Grafenegg setzt 2020 auf Beethoven (noe.ORF.at; 16.10.2010).

Im Frühjahr 2020 traf das Coronavirus dann allerdings die Kulturbranche, es herrschten Stillstand und Ungewissheit. Der ORF übertrug die Sommernachtsgala im Fernsehen ohne Publikum – mehr dazu in Sommernachtsgala als Konzertabend im ORF (noe.ORF.at; 18.6.2020). Schließlich folgte im Mai die Entscheidung, dass das Grafenegg Festival doch stattfinden kann. Anfang Juni stand das adaptierte Programm mit österreichischen Orchestern – mehr dazu in Grafenegg heuer mit Outdoor-Programm (noe.ORF.at, 3.6.2020).

Besucher in farbige Wartezonen eingeteilt

Auch ein eigenes Sicherheitskonzept wurde für die Sommerkonzerte erarbeitet. So ist die Personenanzahl heuer am Wolkenturm auf 1.250 beschränkt. Normalerweise haben mehr als 2.000 Gäste auf der Tribüne Platz, deshalb werden die Konzerte auch auf einer Leinwand hinter dem Schloss übertragen – mehr dazu in Musikgenuss mit Wein und Picknickkorb (noe.ORF.at; 26.7.2020).

Zudem wird es bunt in Grafenegg. Die Besucher werden in farbige Zonen eingeteilt. „Es steht auf der Eintrittskarte bereits drauf: Ankunftszeit und Wartezone gelb. Dann ist es eigentlich recht einfach. Sie müssen ungefähr zur Ankunftszeit am Parkplatz sein und dann gehen Sie direkt von der Kartenkontrolle in die gelbe Wartezone“, erklärt Philipp Stein, Geschäftsführer der Grafenegg-KulturbetriebsGmbH, gegenüber noe.ORF.at. Ein Ordner gibt den Besuchern dann ebenfalls Bescheid, wenn der Einlass in den Wolkenturm stattfindet.

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Grafenegg Festival 2020
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Die Besucher werden in verschiedenfarbige Wartezonen eingeteilt
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Die Kapazität am Wolkenturm ist heuer auf 1.250 Personen beschränkt
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Sendungshinweis

  • ORF III überträgt die Festivaleröffnung am Freitag live-zeitversetzt um 20.15 Uhr – mehr dazu in tv.ORF.at.
  • In Radio Niederösterreich ist das Konzert am 16. August ab 20.04 Uhr zu hören.

Stein: „Es darf in Grafenegg nichts schiefgehen“

Ebenso werden die Besucherinnen und Besucher nach den Konzerten geordnet aus dem Wolkenturm geführt. Eine Pause gibt es nicht, auch keine Rahmenveranstaltungen, wie Einführungen oder Empfänge. Die Konzerte finden zudem nur bei Schönwetter statt, eine Schlechtwettervariante im Auditorium gibt es dieses Mal nicht. Die Gäste werden außerdem durch Hinweisschilder angehalten, bis zu den Sitzplätzen einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

Auch für die Mitarbeiter gilt das Sicherheitskonzept. Für die gastierenden Künstlerinnen und Künstler wurde für die Abstandsregel der Backstagebereich erweitert. Bevor sie überhaupt nach Grafenegg kommen, müssen sie sich testen lassen. „Die große Verantwortung ist einfach: Es darf in Grafenegg nichts schiefgehen. Es trifft dann nicht nur Grafenegg und die Betroffenen, sondern den gesamten Kulturbetrieb. Diese Verantwortung ist uns sehr bewusst. Wir sind draußen, das ist unser großer Vorteil“, so Stein.

Wie ursprünglich geplant, findet das Festival bis 6. September statt. Unter anderem werden Jonas Kaufmann und Anna Netrebko, zwei Weltstars aus der Klassikszene, zu sehen sein. Der ORF überträgt heuer vier Konzerte des Festivals für das Publikum zu Hause.