Wissenschaft

Operationsmethode hilft Hörgeschädigten

Schätzungen zufolge ist jeder fünfte Österreicher schwerhörig. Die Karl Landsteiner Privatuniversität hat gemeinsam mit dem Uniklinikum St. Pölten eine Operationstechnik für Implantate entwickelt. Sie soll schwer hörgeschädigten Menschen helfen.

Die niederösterreichischen Forscher arbeiteten mit Cochlea-Implantaten. Sie werden den Betroffenen chirurgisch in der Gehörschnecke eingesetzt und wandeln den Schall dort in Nervenreize um. Die äußerst sensible chirurgische Methode ist dabei der Schlüssel zum Erfolg.

Für die neue Studie wurden 18 Patientinnen und Patienten Cochlea-Implantate auf eine besonders präzise Art eingesetzt. Die Anatomie des Innenohrs sei dadurch kaum beeinträchtigt worden, heißt es in einer Pressemitteilung der Karl Landsteiner Privatuniversität. So habe man die Resthörfähigkeit von einigen Betroffenen erhalten können. Diese habe die elektrischen Impulse des Implantats ergänzen können. Kombiniert könne die sogenannte elektrisch-akustische Stimulation zu einer langfristig besseren Hörleistung in allen Frequenzbereichen führen.

Cochlea-Implantat
Äußerlich sichtbare Einheit eines Cochlea-Implantats (Symbolbild)

Längerfristig stabile Ergebnisse

Die Studienergebnisse würden ihn positiv stimmen, erklärt Georg Mathias Sprinzl, Leiter der klinischen HNO-Abteilung des Universitätsklinikums St. Pölten und der Karl Landsteiner Universität in Krems: „Sie zeigen, dass es möglich ist, Cochlea-Implantate so zu positionieren, dass eine vorhandene Resthörfähigkeit jahrelang erhalten werden kann. Das verbessert die Hörfähigkeit über lange Zeiträume und optimiert das Sprachverständnis deutlich.“ Bei der Hälfte der untersuchten Personen habe die Resthörfähigkeit in den zwei Jahren nach der Operation nicht abgenommen.