Hagelschäden Wein
ORF
ORF
Landwirtschaft

Hagel: Enorme Ausfälle bei Weinernte

Niederösterreichs Winzer haben mit einer guten Weinernte gerechnet. Die Unwetter am Wochenende, vor allem der Hagel, machten ihnen nun einen Strich durch die Rechnung. Besonders in Spitz an der Donau (Bezirk Krems) sind die Schäden enorm.

Karl Lagler bewirtschaftet etwa 13 Hektar Weingärten in Spitz an der Donau. An Regen und gelegentliche Gewitter ist er als Weinbauer gewöhnt. Ein Unwetter wie jenes am Samstag erlebte er in seiner Zeit als Winzer aber noch nicht, wie er sagt. „Wir hatten in den letzten 30, 40 Jahren keinen so starken Hagelschlag. Innerhalb einer Viertelstunde wurden zirka 40 bis 60 Prozent unserer Ernte vernichtet“, so Lagler im Gespräch mit noe.ORF.at.

Weil es so lange schon keine vergleichbaren Unwetter samt Hagel gegeben hatte, ist der Winzer nicht gegen Hagelschäden versichert. „Wir hoffen jetzt natürlich, dass das ein einmaliges Ereignis war“, so Lagler. Es sei aber durchaus möglich, dass in Zukunft in und rund um Spitz an der Donau vermehrt Hagelschutznetze angebracht werden, meinte der Winzer.

Fehlendes Laub als Problem

In den nächsten zwei Wochen wird sich zeigen, wie groß die Schäden in den Weingärten tatsächlich sind. Im schlimmsten Fall könnten sich die Schäden auch negativ auf die nächste Ernte auswirken. „Wir haben jetzt praktisch keine Photosynthese mehr, weil so viel Laub fehlt“, berichtete Karl Lagler.

Fotostrecke mit 3 Bildern

Hagelschäden Wein
ORF
Die Unwetter haben große Schäden in vielen Weingärten in Spitz an der Donau angerichtet
Hagelschäden Wein
PRF
Winzer Karl Lagler rechnet mit 40 bis 60 Prozent an Ausfällen
Hagelschäden Wein
ORF
Karl Lagler und sein Sohn begutachten die Schäden in einem ihrer Weingärten

Ohne Laub gebe es nur wenige Reservestoffeinlagerungen. Diese brauche der Weinstock allerdings, um winterhart zu werden. „Dadurch besteht die Gefahr, dass wir nächstes Jahr nicht einmal die Reben anschneiden können“, hielt der Winzer fest.

Wegen des fehlendes Laubes wird Karl Lagler in den nächsten Tagen voraussichtlich noch einige unreife Trauben von den Reben schneiden müssen. Das soll den Weinstock entlasten und dazu beitragen, dass dieser reifen und den Winter überstehen könne. Karl Lagler hofft nun auf schönes Wetter, damit zumindest jene Trauben, die dem Hagel standhalten konnten, zu gutem Wein verarbeitet werden können.