Chronik

Betrugsmasche: Seniorin verlor 65.000 Euro

Eine 88-jährige Frau aus dem Bezirk Neunkirchen hielt einen Anrufer für einen Bekannten und übergab daraufhin 65.000 Euro in bar. Der Anrufer soll das Geld für eine angebliche Auktion gefordert haben. Einen Tag später kamen der Seniorin erste Zweifel.

Das betagte Betrugsopfer war am Donnerstag mehrmals von einer unbekannten Person angerufen worden. Dabei kamen auch die 65.000 Euro zur Sprache, welche die 88-Jährige in Bratislava übergeben sollte. Die Niederösterreicherin behob das Geld bei einer Bank und fuhr mit einem Taxi in die slowakische Hauptstadt. Dort händigte die Seniorin die 65.000 einer ihr nicht bekannten Frau aus. Bedenken waren der 88-Jährigen erst am Freitag gekommen, woraufhin sie Anzeige erstattete. Die Polizei ermittelt nun wegen schweren Betruges.

Betrüger täuschen oft Verwandtschaft vor

Den Anrufer will die Pensionistin aufgrund dessen Stimmlage für einen Bekannten gehalten haben. Die Landespolizeidirektion Niederösterreich ersuchte im Zusammenhang mit dem Fall um besondere Vorsicht bei Anrufen mit der Aufforderung zur Übergabe oder Abholung von Bargeld bzw. von sonstigen Wertgegenständen. Zumeist handle es sich um Betrüger, die gutgläubigen Personen ein Bekanntschaft- oder Verwandtschaftsverhältnis vortäuschen und damit den sogenannten Neffentrick anwenden würden.

Erst Mitte August gelang der Kriminalpolizei ein Schlag gegen eine internationale Bande, die Pensionistinnen um ihr Erspartes gebracht hatte. Dabei gaben sich die Betrüger als Polizisten aus. Der Schaden beträgt 4,5 Mio. Euro. In Niederösterreich haben sie 40 Mal zugeschlagen – mehr dazu in Trickbetrüger ergaunern 4,5 Millionen Euro (wien.ORF.at; 18.08.2020).