Weltrekord Eiswasser Melk Extremsportler
ORF/Freudenthaler
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Chronik

Weltrekord: Zweieinhalb Stunden im Eiskasten

Zweieinhalb Stunden im Eiskasten: Extremsportler Josef Köberl hat am Samstag erneut seine mentale und physische Stärke unter Beweis gestellt. Mit der Aktion in Melk wollte er aber auch mehr Aufmerksamkeit für die Klimakrise und das Schmelzen der Gletscher und Pole erzeugen.

Um 16.09 Uhr war der Weltrekord geknackt – ein Rekord, den der Extremsportler erst im Vorjahr selbst aufgestellt hatte: „Longest Duration Full Body Contact With Ice". Seine Devise „Immer einen kühlen Kopf bewahren“ behielt er dann noch einige Minuten länger. Am Ende stieg Josef Köberl erst nach zweieinhalb Stunden aus dem Eiskasten. „Mir geht’s gut“, sagte er als erstes in Richtung der Zuschauer: „Ich bin überglücklich, vor allem die Sonne – die Wärme tut gut.“

Der 42-jährige Extremsportler war in der Glaskabine bis zu seinen Schultern mit Eis bedeckt und trug dabei nur eine Badehose. Trotz der eisigen Kälte war der Wiener aber bereits wenig später für Witze aufgelegt. Auf die Frage, was er nun als erstes machen möchte, antwortete er: „Ein Eis essen gehen.“ Einen entspannten Urlaub im warmen Süden gibt’s jedenfalls nicht, stattdessen plant er schon neue Projekte, und schließt nicht aus, dass er den eben erst aufgestellten Weltrekord noch einmal ins Visier nimmt.

Weltrekord Eiswasser Melk Extremsportler
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Erst nach zweieinhalb Stunden – und mit einem neuen Weltrekord im Gepäck – stieg Josef Köberl am Melker Hauptplatz aus dem Eiskasten

Belastungsgrenze und Klimakrise

Mit dem Weltrekordversuch wollte Köberl nicht nur seine persönlichen Belastungsgrenzen testen. Die eiskalte Challenge sollte auch zum Nachdenken anregen: „Die Pole schmelzen und unsere Gletscher in Österreich verschwinden immer schneller“, erklärt Köberl. Sein Thema ist die Klimakrise und die damit verbundenen Herausforderungen. „Da ich mich sehr viel in Gletschern bewege, berührt mich dieser Aspekt am meisten“, ergänzt er.

Eine weitere Botschaft, die der Extremsportler vermitteln möchte, war, dass jede und jeder seine persönlichen Grenzen erweitern kann. Das würden auch mehr als 3.000 Menschen beweisen, mit denen er bereits im Rahmen seines Vollmondschwimmens bei zwischen 1 und 14 Grad Wassertemperatur in die Alte Donau gegangen ist oder bei Minustemperaturen im Hintertuxer Gletscher schwimmen war. „Es geht darum, negative Glaubenssätze abzulegen, sich selbst zu motivieren und vor allem sich selbst etwas zuzutrauen. Das sind Dinge, die ich weitergeben möchte“, sagt Köberl.