Wehende EU-Fahne
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Politik

EU-Radar zeigt Zufriedenheit mit EU

1.200 Niederösterreicher sind beim sogenannten EU-Radar zu ihrer Einstellung zur Europäischen Union befragt worden. Am Montag wurden die Ergebnisse präsentiert. Demnach hält mehr als die Hälfte die EU-Mitgliedschaft als „gute Sache“.

Die Umfrage wurde heuer im März als Teil einer Langzeitstudie zum zweiten Mal durchgeführt. Die Themenschwerpunkte lagen dieses Mal auf Umwelt und Nachhaltigkeit. Am Montag präsentierten das Institut für Strategieanalyse an der Donau-Universität Krems und die Fachhochschule Burgenland die Ergebnisse.

Demnach halten 53 Prozent die EU-Mitgliedschaft für eine „gute Sache“, 44 Prozent sehen mehr Vorteile durch eine Mitgliedschaft. Damit ist Niederösterreich das Bundesland mit der höchsten Zustimmung. Gerda Füricht-Fiegl von der FH Burgenland betonte außerdem, dass in Niederösterreich ein großes Bedürfnis vorhanden sei, sich politisch zu beteiligen. Auf der Gemeindeebene sei dieses Bedürfnis am stärksten ausgeprägt, bis zur EU-Ebene nimmt dieser Wunsch ab. 70 Prozent meinen, die EU solle mehr Möglichkeiten zur Beteiligung schaffen.

Politikwissenschaftler Peter Filzmaier von der Donau-Universität Krems sagte in diesem Zusammenhang, dass die stabile Zustimmung der Menschen in Niederösterreich zur EU im Vergleich zum Vorjahr ein gutes Zeichen sei. Er wies aber trotzdem darauf hin, dass ein Viertel bis ein Drittel der Niederösterreicher und Niederösterreicherinnen laut der Studie keine Meinung zur EU haben. Das liege vor allem daran, dass sich diese Menschen nicht mit dem Thema EU auseinandersetzen würden, beziehungsweise nicht ausreichend darüber informiert seien. Hier sieht Filzmaier Aufholbedarf, der „EU-Radar“ solle aber gerade diesen Informationsbedarf erheben.

Peter Filzmaier vom Institut für Strategieanalysen, Landesrat Martin Eichtinger und Gerda Füricht-Fiegl (FH Burgenland/netPOL).
NLK Burchhart
Filzmaier, Eichtinger und Füricht-Fiegl bei der Präsentation der Ergebnisse am Montag

Zustimmung zur Nachhaltigkeit

Beim ökologischen Themenschwerpunkt der Umfrage sprechen sich außerdem drei Viertel der Befragten für die Förderung von „Green Jobs“ – also für Berufe im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit – aus, auch dann, wenn es dafür in anderen Bereichen weniger Förderungen gebe. Das Projekt „Natur im Garten“ des Landes ist immerhin 61 Prozent der Befragten bekannt. Der für EU-Agenden zuständige Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) sah das als gutes Zeichen: „Ich glaube, dass der Erfolg unserer Umweltbewegung ‚Natur im Garten‘ Beweis dafür ist, dass die Ökologisierung in Gärten und in öffentlichen Grünräumen in Niederösterreich, aber auch in ganz Europa, immer mehr an Bedeutung gewinnt.“

Innerhalb der EU soll das Projekt in Zukunft ausgeweitet werden. Bisher führte das Land Niederösterreich im Rahmen von „Natur im Garten“ EU-Programme mit Partnern aus 13 Nationen durch. Die Projekte umfassten verschiedenste Themen von Pädagogik über Gartentherapie bis hin zur Pflege des öffentlichen Grünraums, so Eichtinger.