Betriebsversammlung beim Standort der Agrana in Leopoldsdorf im Marchfelde
ORF/Pöchhacker
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Wirtschaft

Agrana: AKNÖ fordert „Taten“ von Regierung

Die Zukunft der Agrana-Zuckerfabrik in Leopoldsdorf im Marchfelde (Bezirk Gänserndorf) ist weiter ungewiss. Deswegen fand am Montag eine Betriebsversammlung statt. Dabei forderte die Arbeiterkammer Niederösterreich „Taten“ von der Bundesregierung.

Die Agrana möchte das Werk nur weiterführen, wenn die Anbaufläche von Zuckerrüben von 26.000 auf 38.000 Hektar erhöht wird. Bei einem Gespräch vergangene Woche konnten sich Bund, Länder und Vertreter der Agrana sowie der Rübenbauern auf keine Lösung einigen – mehr dazu in Zukunft der Agrana-Fabrik weiter offen (noe.ORF.at; 3.9.2020).

Lösungen für den Erhalt der Arbeitsplätze und die Sicherung der regionalen Lebensmittelproduktion müssten auf den Tisch, sagte Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich und Vorsitzender des niederösterreichischen Gewerkschaftsbundes, am Montag bei der Betriebsversammlung (Bild oben). Die Problematik rund um die Zuckerproduktion sei seit Jahren bekannt.

„Arbeitsplätze und Zuckerproduktion sichern“

Die Arbeiterkammer rede mit den Beschäftigten, während andere zumeist nur über dieselben reden würden und „unverbindliche runde Tische abhalten“, kritisierte Wieser. In der Region stünden viele Existenzen auf dem Spiel, was zu Sorgen und Unsicherheit unter der Belegschaft führe.

„Seit der Coronapandemie betont die Regierung auch permanent die Wichtigkeit der regionalen und unabhängigen Versorgung. Es ist also an der Zeit, diesen Worten endlich auch Taten folgen zu lassen und die Arbeitsplätze sowie die Zuckerproduktion zu sichern“, so Wieser. Der Betriebsrat möchte sich aber auch auf eine Schließung vorbereiten, hieß es am Montag, der Sozialplan werde gerade ausverhandelt. Der börsennotierte Frucht-, Zucker- und Stärkekonzern möchte jedenfalls den nächsten Rübengipfel abwarten. Dieser soll in zwei Wochen stattfinden.