Szene aus Die Nibelungen am Landestheater Niederösterreich
Alexi Pelekanos
Alexi Pelekanos
Kultur

Zwei Nominierungen für Nestroy-Preis

Der Nestroy-Theaterpreis wird heuer am 4. Oktober vergeben. Dabei sind gleich zwei Produktionen des Landestheaters Niederösterreich nominiert. Mathias Spaan geht mit seiner Inszenierung von „Die Nibelungen“ ins Rennen, Rikki Henry mit Shakespeares „Hamlet“.

Bei der 21. Verleihung des Nestroy-Theaterpreises stehen heuer 35 Nominierte im Mittelpunkt. Einer davon ist Mathias Spaan. Er ist für seine Inszenierung von „Die Nibelungen“ (Bild oben) als bester männlicher Nachwuchs nominiert. Die Produktion des Landestheaters Niederösterreich wurde in der Bühne im Hof in St. Pölten aufgeführt.

Jury-Mitglied Petra Paterno bezeichnet Spaans Inszenierung in der Begründung der Jury als „nichts weniger als hitverdächtig“. Die Ritter seien hier „grundanders als in der Vorlage, mit weit überhöhter Pferdestärke-Zahl unterwegs“. Lederjacken, knallbunte Perrücken und Schulhoflässigkeit – so würde sich aus „den wilden Rittergeschichten“ ein „hochenergetischer Theaterabend voll absurder Volten“ entwickeln. Was Spaan vollbringe, zeuge von beträchtlichem handwerklichem Können.

Verstörend guter „Hamlet“

Bei der zweiten nominierten Produktion des Landestheaters Niederösterreich handelt es sich um den Shakespeare-Klassiker „Hamlet“, inszeniert vom britischen Regisseur Rikki Henry. „Hamlet“ könnte in der Kategorie „Beste Bundesländer-Aufführung“ ausgezeichnet werden.

Rikki Henry „erzählt seinen ‚Hamlet‘ als irren, blutigen Albtraum des pubertierenden Dänenprinzen, als bitterböse Familienaufstellung, die perfekt zwischen Sein und Schein changiert. Das Ergebnis ist ein furioses Spiel mit den Ebenen, mit dem Theater, das hat Kraft, ist bildgewaltig und verstörend gut“, schreibt Jury-Mitglied Peter Jarolin.

Nestroy-Verleihung als TV-Event

Ob die beiden Produktionen des Landestheaters den Nestroy-Preis gewinnen, wird am 4. Oktober bekannt gegeben. Nur zwei Preistäger stehen bereits fest: Christoph Marthaler wird für sein Lebenswerk ausgezeichnet, Elfriede Jelinek für ihr Stück „Schwarzwasser“.

Die Kritiker-Jury besteht heuer aus Margarete Affenzeller, Karin Cerny, Wolfgang Huber-Lang, Peter Jarolin, Eva Maria Klinger, Wolfgang Kralicek und Petra Paterno. Den Vorsitz übernimmt Ulli Stepan.

Anders als sonst werden die Trophäen den Gewinnern heuer aufgrund der Coronavirus-Pandemie nicht im Rahmen einer Gala überreicht, sondern an verschiedenen Wiener Spielstätten. Das Event wird auf ORF III übertragen. Durch den Abend führen Stefanie Reinsperger, Philipp Hochmair und Peter Fässlacher.