Innerhalb von nur einer Woche hat sich die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Niederösterreich mehr als verdoppelt. Waren es vergangenen Mittwoch noch weniger als 400 Infizierte, sind es mittlerweile 812 laut den Zahlen des Landessanitätsstabes von Mittwochvormittag. Vor allem im Bezirk Neunkirchen wurden mit 20 Neuinfektionen besonders viele innerhalb eines Tages registriert.
Die Zahlen erinnern an den Höhepunkt der Coronavirus-Pandemie im Frühling, denn solche Steigerungsraten bei den Neuinfektionen gab es zuletzt Ende März. Positiv darf aber weiterhin bewertet werden, dass es damals bis zu 200 Patientinnen und Patienten in den Niederösterreichischen Landeskliniken gab und es derzeit nur etwa 30 sind. Mehr als 7.700 Niederösterreicherinnen und Niederösterreich befinden sich derzeit in Quarantäne.
Drei Cluster weiter angewachsen
Begründet wird die hohe Zahl an Neuinfektionen mit mehreren kleineren Clustern – in Familien, Betrieben, Sportvereinen aber auch in Schulen, wie es aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) am Mittwochvormittag hieß. Darüber hinaus gab es aber auch in Zusammenhang mit zwei bereits größeren Clustern in Krems und im Bezirk Zwettl zahlreiche Neuinfektionen.
Nach einem Dämmerschoppen in einem Wirtshaus im Bezirk Zwettl liegt die Zahl der Infizierten mittlerweile bei 31. Das sind um elf Infektionen mehr als noch am Dienstag. Diese Neuinfektionen dürften auch mit einer Hochzeit zu tun haben, die offenbar am selben Tag wie das Dämmerschoppen stattfand. In Verbindung mit einem Kremser Nachtlokal stieg die Zahl der positiven Fälle von zehn auf 15.
15 Soldaten in Kaserne in Horn infiziert
Zudem gibt es acht weitere Infizierte in der Radetzky Kaserne in Horn. Am Dienstag war ja bekannt geworden, dass sieben Soldaten positiv getestet wurden. Daraufhin wurde die gesamte Garde-Kompanie getestet. Am Mittwoch stieg die Zahl der Infizierten auf 15. 189 seien negativ, teilte das Militärkommando Niederösterreich am Mittwoch mit. Experten der ABC-Abwehr des Bundesheeres würden nun eine Desinfektion der Kaserne vorbereiten.
Die Garde-Kompanie verbleibt dem Militärkommando zufolge vorerst in ihrer Unterkunft. Positiv und negativ Getestete würden räumlich getrennt. Alle weiteren Soldatinnen und Soldaten sowie die zivilen Bediensteten der Kaserne, die nicht der Garde angehören, würden am Mittwoch „als reine Vorsichtsmaßnahme vom Bundesheer getestet und begeben sich in Heimisolation, bis das Ergebnis bekannt ist“.