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Wirtschaft

Doka wird bis zu 300 Stellen abbauen

Der Schalungstechniker Doka GmbH mit Sitz in Amstetten plant laut einem Online-Bericht der „NÖN“ vom Mittwoch den Abbau von bis zu 300 Mitarbeitern. Das Unternehmen bestätigt, die Kurzarbeit zu beenden und Restrukturierungsmaßnahmen durchzuführen.

Zu dem Stellenabbau hat sich das niederösterreichische Schalungstechnik-Unternehmen Doka angesichts einer anhaltend schwachen internationalen Nachfrage infolge der Coronavirus-Pandemie entschieden, teilte die Unternehmensleitung am Mittwochabend schriftlich mit.

Betroffen seien das „Headquarter“ in Amstetten sowie die Produktion, wo insgesamt rund 2.000 Mitarbeiter beschäftigt seien, nicht aber die Vertriebsorganisation mit mehreren hundert Arbeitnehmern. Die Firma werde die Kurzarbeit nach dem Ablauf der aktuellen Phase Ende September nicht um eine weitere Periode verlängern. Die Belegschaft wurde dem Unternehmen zufolge am Mittwochnachmittag über die drastischen Sparpläne informiert.

Stellenabbau wegen Einbruch internationaler Märkte

Der Personalabbau solle den Angaben zufolge nicht nur über Kündigungen erfolgen, sondern auch über natürliche Abgänge, betonte Evi Roseneder, die Sprecherin des Unternehmens. Mit dem Sparprogramm reagiert Doka auf eine „deutlich reduzierte Nachfrage vor allem aus den Regionen Mittlerer Osten, Asien und Lateinamerika“. Daran dürfte sich auch in nächster Zukunft wenig ändern.

Für das laufende, aber auch für das kommende Jahr 2021 zeichne sich „ein deutlich reduzierter Schalungsbedarf“ ab. Heuer im Februar, vor der Coronakrise, war Doka noch von einem Wachstumskurs ausgegangen. Durch den Coronavirus-Shutdown und dessen Folgen habe sich „dieses Wachstum ins Minus verwandelt“. Für ein Jahr hätte man diesen Einbruch hinnehmen können. Nun zeige sich aber, dass speziell die Märkte des Mittleren Ostens, Asiens und Lateinamerikas stärker und vor allem nachhaltiger, das heiße „deutlich über 2020 hinaus“, von der Coronakrise betroffen seien als bisher angenommen.

In fast allen Ländern Lateinamerikas stehen große Baustellen den Angaben zufolge seit Monaten still. Ähnlich die Situation in Metropolen wie Singapur und Ländern wie Malaysien oder Indien, wo trotz eines rigorosen Shutdowns der Corona-Höhepunkt noch bevorstehe.

Metrostation im Bau
Sydney Metro
Doka ist weltweit tätig. Der größte Auftrag in der Unternehmensgeschichte wurde im Vorjahr an Land gezogen – mit einer Beteiligung am Ausbau des U-Bahn-Netzes in der Metropole Sydney (Australien)

Kurzarbeit als „Überbrückungsinstrument“ geeignet

„Wir wissen mittlerweile, dass wir das Umsatzniveau 2019 über einen längeren Zeitraum nicht mehr erreichen werden,“ teilte Doka-Chef Harald Ziebula mit. „Die Kurzarbeit ist ein Überbrückungsinstrument. Um sie weiter fortzusetzen ist der Horizont, den wir sehen, zu weit weg.“ Die Kurzarbeit am Standort Amstetten werde daher mit Ende September beendet. Laut Zieluba sei es weder gegenüber der öffentlichen Hand „zumutbar, dieses Instrument (die Kurzarbeit; Anm.) weiter in Anspruch zu nehmen“, noch den Mitarbeitern gegenüber, für die diese Zeit mit Einkommensverlusten über einen längeren Zeitraum hinweg verbunden sei.

Im Laufe des Herbstes werde es in vielen Teilbereichen des Unternehmens zu Restrukturierungsmaßnahmen unter anderem auch durch Personalreduktion kommen. Durch nicht nachbesetzte natürliche Abgänge, vorzeitige Ruhestände, freiwillige Austritte, aber auch Freisetzungen werde der Personalstand in den nächsten Monaten „angepasst“. Mit den Betriebsräten wird bereits über die Rahmenbedingungen verhandelt. Neben den Standortmaßnahmen finden auch in den betroffenen Regionen und Ländern entsprechende Restrukturierungen statt.

„Schlechte Nachricht für regionalen Wirtschaftsstandort“

Der geplante Stellenabbau sei „eine sehr schlechte Nachricht für den regionalen Wirtschaftsstandort und die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, reagierten Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger und der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger (beide ÖVP) am Mittwochabend. „In der Region werden aktuell viele Fachkräfte gesucht und Doka legt großen Wert auf gut ausgebildete Arbeitskräfte, daher sind wir vorsichtig optimistisch, dass einige der betroffenen Mitarbeiter in naher Zukunft wieder einen Job in der Gegend finden werden.“

Trotzdem sei es wichtig, jetzt rasch den Betroffenen zu helfen. An die Firmenleitung und den Betriebsrat erging seitens der Landesräte der Appell, zeitnah einen fairen Sozialplan abzuschließen. Mit der Geschäftsführung sei bereits Kontakt aufgenommen worden.

Doka ist international in 70 Ländern mit weltweit rund 7.000 Mitarbeitern tätig. Das Unternehmen produziert und vertreibt seit mehr als 60 Jahren Schalungskomponenten und Schalungssysteme. Doka ist gemeinsam mit umdasch The Store Makers und Umdasch Group Ventures Teil des in Amstetten ansässigen Schalungstechnik- und Ladenbaukonzerns Umdasch Group.