Gedenktafel
ZHZ Melk
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Chronik

Gedenktafel erinnert an KZ-Außenlager Melk

Im Gedenken an die frühere Funktion der Birago-Pionierkaserne Melk als KZ-Außenlager wurde am Donnerstag eine Gedenktafel beim Eingang enthüllt. Das KZ Melk war das größte Konzentrationslager Niederösterreichs. Tausende Menschen wurden dort ermordet.

75 Jahre nach der Befreiung des KZ Mauthausen wurde an der Außenmauer der Birago-Pionierkaserne Melk erstmals eine Gedenktafel enthüllt, die auf die Geschichte des Kasernenareals als KZ-Außenlager-Standort hinweist. Das KZ Melk war das größte Konzentrationslager in Niederösterreich. Es wurde im Zuge der verstärkten Rüstungsanstrengungen im Dritten Reich am 20. April 1944 gegründet.

Mehr als 14.390 Häftlinge waren in Melk interniert

Nach Angaben des Mauthausen Komitee Österreich waren über 14.390 Häftlinge in Melk interniert. Etwa 30 Prozent von ihnen waren nach der Kategorisierung der Nazis jüdisch. Die größeren Häftlingsgruppen kamen aus Polen, Ungarn, Frankreich, der Sowjetunion, Deutschland, Italien, Griechenland und Jugoslawien. „Die katastrophalen Zustände im Lager und bei den Arbeitseinsätzen forderten unzählige Opfer. Mehr als 4.880 Menschen starben im KZ-Außenlager Melk. Wegen der steigenden Todeszahlen und der hohen Krankenrate wurden laufend neue Häftlinge überstellt“, wird auf der Homepage informiert.

Martin Jawurek (NÖ Landesmilitärkommandant), Michael Fuchs (Bataillonskommandant Melk), Christa Bauer (Geschäftsführerin MKÖ), Ute Bauer-Wassmann (Gedenkbüro, KZ-Gedenkstätte Mauthausen), Martin Grüneis (Kulturabteilung Land NÖ) sowie Bettina Schneck (Stadträtin Melk), Patrick Strobl (Bürgermeister Melk), Christian Rabl (wissenschaftlicher Leiter, Zeithistorisches Zentrum Melk) sowie Gerhard Karner (NÖ Landtagspräsident)
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Bei der Enthüllung der Gedenktafel: Martin Jawurek (NÖ Landesmilitärkommandant), Michael Fuchs (Bataillonskommandant Melk), Christa Bauer (Geschäftsführerin MKÖ), Ute Bauer-Wassmann (Gedenkbüro, KZ-Gedenkstätte Mauthausen), Martin Grüneis (Kulturabteilung Land NÖ) sowie Bettina Schneck (Stadträtin Melk), Patrick Strobl (Bürgermeister Melk), Christian Rabl (wissenschaftlicher Leiter, Zeithistorisches Zentrum Melk) sowie Gerhard Karner (Zweiter NÖ Landtagspräsident)

Der Höchststand wurde im Jänner 1945 erreicht, mit 10.314 Männern. Neben dem Auf‐ und Ausbau des Lagers wurden die Häftlinge zum größten Teil für den Bau der Stollenanlage in Roggendorf eingesetzt. Außerdem mussten sie Arbeiten beim Siedlungsbau, bei Hochwasserschutzbauten, dem Wasserleitungsbau, bei Kabellegung und der Fertigung von Rundholz verrichten.

Zwölf-Stunden-Konzert im Gedenken an die Häftlinge

Ausgehend vom Gedenken an die Opfer und an das 75. Jubiläum der Befreiung Österreichs vom nationalsozialistischen Verbrechensregime findet am Sonntag zum zweiten Mal das „12-Stunden-Konzert wider Gewalt und Vergessen“ statt.

Etwa 30 Liveacts widmen den ehemaligen KZ-Häftlingen des Außenlagers Melk je drei Sekunden Musik. Drei Sekunden deswegen, weil das in etwa der Zeitraum ist, den es zum Aussprechen eines Namens braucht. In Summe sind das für etwa 14.400 Häftlinge 43.200 Sekunden, das ergibt 720 Minuten, also 12 Stunden. Es wird nur Musik gespielt, nicht geredet und die Namen werden für je drei Sekunden eingeblendet.