Politik

Papst-Audienz: „Unvergesslicher Moment“

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und Bischof Alois Schwarz sind am Montagvormittag mit Kindern eines St. Pöltner Autismuszentrums von Papst Franziskus in Rom empfangen worden – für Mikl-Leitner ein „unvergesslicher Moment“.

„Ich bin glücklich, eure Gesichter zu sehen und ich lese in euren Augen, dass ihr auch glücklich seid, ein wenig mit mir zu sein“, sagte der Papst bei der Privataudienz am Montag. „Gott hat die Welt mit einer großen Vielfalt von Blumen in allen Farben geschaffen. Jede Blume ist schön und ist einmalig. So ist auch jeder von uns vor den Augen Gottes schön und er liebt uns. Damit entsteht das Bedürfnis, Gott zu sagen: Danke! Danke für das Geschenk des Lebens und danke für alle Lebewesen. Danke für Mutter und Vater, danke an all unsere Familien“, sagte der Papst.

Mikl-Leitner bei der Privataudienz von Papst Franziskus
Fotografico Vaticano
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei der Privataudienz im Vatikan

Auf Deutsch bat der Heilige Vater die Anwesenden, für ihn zu beten: „Diese Arbeit ist nicht einfach.“ Der Papst dankte Mikl-Leitner, den Eltern der acht Kinder und allen Begleitern für das Treffen. Die Kinder besuchen das St. Pöltner Ambulatorium „Sonnenschein“. Dabei handelt es sich um ein 1995 gegründetes sozialpädiatrisches Zentrum, das Diagnose, Beratung und Therapie für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen verbindet. Die Kinder überreichten dem Papst ein selbstgemaltes Bilder mit einer großen Sonne.

„Klare Botschaften“ des Papstes

Der Papst sei ein „Mann mit einem unglaublich großen Herzen, der es versteht, auf Menschen zuzugehen und klare Botschaften zu senden“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner nach der Audienz im Gespräch mit noe.ORF.at. Zwei dieser zentralen Botschaften seien die Fürsorge für die Schwachen in der Gesellschaft und der Umweltschutz. „Ich werde den Moment nie vergessen, als der Papst unsere autistischen Kinder gesegnet hat, wie ihre Augen geglänzt haben und wie glücklich sie in diesem Moment waren“, so Mikl-Leitner. Als Gastgeschenk überreichte sie dem Heiligen Vater einen Weinstock. Der Grüne Veltliner wurde dann in den Vatikanischen Gärten eingesetzt.

Der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz betonte im Anschluss Franziskus’ „unglaubliche Herzlichkeit und Liebenswürdigkeit gegenüber den Kindern mit ihren besonderen Bedürfnissen“. Der Papst erkenne in den Kindern „die Würde ihres Herzens und ihres Lebens und das vermittelt er in einer Wertschätzung, die unübertrefflich berührend ist“.

Vor der Audienz mit Franziskus traf Landeshauptfrau Mikl-Leitner Kurienkardinal Peter Turkson, Präfekt des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, zu Gesprächen über ökologische Themen. Der Kardinal ist mit der Umsetzung der vor fünf Jahren erlassenen Enzyklika „Laudato Si“ betraut, in der sich Papst Franziskus für einen nachhaltigen Umwelt- und Klimaschutz ausgesprochen hat.

Gastgeschenk aus NÖ für den Vatikan, Weinstock, grüner Veltliner
Christoph Reiter, Msc.
Das Gastgeschenk aus Niederösterreich, der Weinstock eines grünen Veltliners, wurde in den Vatikanischen Gärten eingesetzt. Landesrat Martin Eichtiger, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bischof Alois Schwarz (v.l.)

„Natur im Garten“ auch im Vatikan

Die ÖVP-Politikerin stellte Turkson die Initiative „Natur im Garten“ vor. Diese wurde vor 20 Jahren in Niederösterreich als Bürgerbewegung für ökologischen Gartenbau gegründet. Der Initiative haben sich nach Angaben von Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP), der ebenfalls an der Vatikanreise teilnahm, inzwischen über 70 Prozent aller Gemeinden des Bundeslandes angeschlossen.

Bei ihrem Rom-Besuch zeichnete die niederösterreichische Landeshauptfrau am Sonntag den Garten der österreichischen Botschaft beim Heiligen Stuhl mit dem ökologischen Zertifikat „Natur im Garten“ aus. Damit wird die nachhaltige Bewirtschaftung des Gartens im Sinne der Papst-Enzyklika „Laudato Si“ hervorgehoben. Zusätzlich wurde in der österreichischen Botschaft ein Schaubeet mit Pflanzen aus Niederösterreich eingerichtet.