Kind mit Taschentuch
Getty Images/Ariel Skelley
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Coronavirus

53 CoV-Fälle an niederösterreichischen Schulen

Aktuell gibt es 53 CoV-Fälle an niederösterreichischen Schulen, 30 Klassen werden im Distance-Learning unterrichtet. Mit Kindern mit Husten oder Schnupfen wird aber zum Teil sehr unterschiedlich umgegangen – mehr Einheitlichkeit wird gefordert.

Seit Freitagnachmittag habe man 48 infizierte Schüler und fünf erkrankte Lehrer registriert, teilten Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) und Bildungsdirektor Johann Heuras am Dienstag per Aussendung mit.

Rund 30 Klassen werden zurzeit im Distance-Learning unterrichtet, weil sie sich in Quarantäne befinden. „Alle Klassen, die von der Gesundheitsbehörde abgesondert werden, werden auf ‚Distance-Learning‘ umgestellt und so lange auf diese Weise unterrichtet, bis sie wieder in den regulären Schulbetrieb zurückgeführt werden“, hieß es weiter. Schüler und Lehrer hätten sich dabei bereits „gut eingespielt“.

Einheitliches Vorgehen gefordert

Zwei Wochen nach dem Schulstart herrscht jedoch noch immer große Verunsicherung darüber, wann ein Kind mit Schnupfen zu Hause bleiben muss und wann ein Schüler oder eine Schülerin als CoV-Verdachtsfall gilt. „Wir haben versucht, unsere Schulen im Vorfeld bestmöglich vorzubereiten“, sagte dazu Bildungsdirektor Heuras im Ö1-Morgenjournal am Dienstag, „mit klaren Regeln, klaren Vorgaben und klaren Handlungsweisen“. Letztlich sei man jedoch an die Vorgaben der Gesundheitsbehörden angewiesen, „das sind die Experten und der Anruf bei 1450 heißt ja nichts anderes, als zu warten, was die Gesundheitsbehörde in diesem Fall sagt.“

Er räumte ein, dass die unterschiedliche Vorgangsweise bei Verdachtsfällen zu großer Verunsicherung führe, „da müssen wir versuchen, eine Lösung zu finden“. Heuras wünsche sich, „dass die Vorgangsweise stärker vereinheitlicht wird“. Daran werde derzeit gearbeitet, so der Bildungsdirektor, in den nächsten Tagen solle es klarere Regeln dazu geben.

Schnelltests „würden uns gewaltig helfen“

Heuras reagierte auch auf den Vorwurf aus einigen Schulen, die Bildungsdirektion sei bei Fragen nicht erreichbar. Es gebe eine eigene „Corona-Hotline“, die man auf breitere Beine gestellt habe, so Heuras, in jeder der sechs Bildungsregionen Niederösterreichs gebe es zudem einen eigenen Schulqualitätsmanager, der sich speziell um Coronavirus-Fälle kümmert.

„Natürlich wünsche ich mir auch schnellere Tests“, führte Heuras weiter aus, oder „überhaupt Schnelltests für ganze Klassen oder Schülergruppen, das würde uns gewaltig helfen.“ Je kürzer die Abläufe, desto kürzer sei die Zeit der Verunsicherung. Niederösterreich werde sich auch an flächendeckenden Gurgeltests beteiligen, „wo Schulen repräsentativ ausgewählt wurden, damit wir ein Bild bekommen über die Infektionsgrade bei Kindern“, daran werden sich 46 Schulen in Niederösterreich beteiligen, so Heuras.