Stadthalle Schrems
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Coronavirus

Hochzeitscluster: Mindestens 13 Infektionen

Eine türkische Hochzeit mit bis zu 700 Gästen ist Ausgangspunkt eines CoV-Clusters im Bezirk Gmünd. Bestätigt sind 13 Infektionen, 150 Personen sind in Quarantäne. Das Contact-Tracing wurde wegen unvollständiger Gästelisten erschwert.

Die Hochzeit fand laut den „Niederösterreichischen Nachrichten“ („NÖN“) bereits vor mehr als einer Woche, am 12. September, statt. Mehr als die Hälfte der aktuellen Erkrankungen im Bezirk Gmünd seien darauf zurückzuführen, hieß es in dem Onlineartikel. Aktuell gebe es hier 13 positive Fälle und 150 Personen in Quarantäne, teilte der Landessanitätsstab am Nachmittag der APA mit.

Besucher „erkannten Dringlichkeit“

Wie viele Personen bei der Hochzeit anwesend waren, steht nicht fest. Die Veranstaltung in der Schremser Stadthalle war für 350 Personen angemeldet, so die Auskunft von Bürgermeister Karl Harrer (SPÖ). Eigentlich fasst die Halle 1.000 Personen – in Coronavirus-Zeiten jedoch entsprechend weniger. Laut Bezirkshauptmann Stefan Grusch gibt es allerdings Grund zu der Annahme, dass mehr Menschen bei der Feier anwesend waren. Es wurde zudem keine vollständige Besucherliste übermittelt, dadurch sei das Contact-Tracing sehr schwierig, so Grusch. Dem Hochzeitspaar drohe nun eine Anzeige. Die Ergebnisse zahlreicher Tests seien derzeit noch ausständig, heißt es.

„Alle Verdachtsfälle sind abgesondert und alle Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne“, ergänzte Grusch am Nachmittag in einer Aussendung. Grundsätzlich sei festzustellen, „dass sich die Besucher der Hochzeit, nachdem sie die Dringlichkeit der Situation erkannt hatten, rasch bei 1450 gemeldet haben“, fuhr er fort. „Die Erhebungen und das Contact-Tracing bezüglich der Hochzeit in Schrems laufen derzeit“, erklärte der Landessanitätsstab. Es sei nicht auszuschließen, dass der Cluster noch weiter anwachse.

Einzelne Fälle in bekannten Clustern

In Verbindung mit dem Kremser Nachtlokal Q-Stall wurden zudem zwei weitere Fälle registriert, die Summe stieg damit auf 28. Der Cluster betreffe auch die Danube Private University in Krems. „Die Screenings sind hier beendet worden und alle Befunde sind eingelangt“, hieß es aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ).

Im Zusammenhang mit den Häufungsfällen rund um einen Dämmerschoppen in einem Wirtshaus im Bezirk Zwettl ging die Zahl der aktiven Fälle auf 31 zurück. Mehrere Personen galten bereits als genesen. „Es können weitere Fälle dazukommen, aber eine explosionsartige Ausbreitung wird es wohl nicht geben“, sagte der Sprecher der Landesrätin.

Insgesamt sind in Niederösterreich in den vergangenen 24 Stunden deutlich weniger Neuinfektionen verzeichnet worden als zuletzt, nämlich 85. Das sei auf Tagesschwankungen zurückzuführen, heißt es aus dem Büro von Landesrätin Königsberger-Ludwig.