Chronik

Hochzeitscluster: Veranstalter kontert Kritik

Rund um den Coronaviruscluster in Schrems (Bezirk Gmünd) nach einer Hochzeitsfeier sind mittlerweile 15 Personen positiv getestet worden. Der Veranstalter wehrt sich gegen die Vorwürfe. Mit Videos will er beweisen, dass die Sicherheitsvorgaben eingehalten wurden.

Die Diskussion um eine Hochzeitsfeier mit hunderten Gästen reißt nicht ab. Mit Videomitschnitten will der Veranstalter nun beweisen, dass die Auflagen der Behörde eingehalten wurden: Eine der Aufnahmen zeigt etwa, wie die Gäste beim Eingang registriert wurden, inklusive Temperaturkontrolle. Auf einem anderen Clip tragen Catering-Personal und Gäste Masken, zwischen den Tischen gibt es einen Sicherheitsabstand. Nur beim Einzug des Brautpaares halten offenbar nicht alle den nötigen Abstand ein.

Videomitschnitte von der Hochzeit im Stadtsaal Schrems

Mit diesen Videos will der Veranstalter beweisen, dass die Auflagen der Behörden eingehalten wurden

In einer schriftlichen Stellungnahme hält der Veranstalter am Dienstag fest, „dass der Veranstaltungsort, nämlich die Stadthalle Schrems, bereits vor der Hochzeit genehmigt war. Außerdem wurde die Anzahl der eingeladenen Gäste ebenfalls vor der Hochzeit an die Behörden weitergegeben.“ Zudem wurde von den Gästen Name, Telefonnummer und Wohnbezirk erhoben, prüfen konnte man die Angaben aber nicht.

Gästeliste mit 207 Registrierten

Laut Behörde waren bei der Hochzeit bis zu 350 Gäste erlaubt. Diese Zahl ist laut Veranstalter zu keinem Zeitpunkt überschritten worden. Laut Gästeliste, die mittlerweile auch den Behörden vorliegt, waren 207 Menschen anwesend. Nur ein kleiner Teil – der Veranstalter spricht von etwa 20 Gästen – hätte sich möglicherweise nicht registriert.

Wie viele Gäste also tatsächlich anwesend waren, ist laut einem Sprecher der zuständigen Gesundheitslandesrätin, Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) weiterhin unklar. Dass es bis zu 700 Menschen gewesen sein sollen, wird aber ausgeschlossen. Sollte trotzdem gegen Auflagen verstoßen worden sein, droht – wie auch in jeden anderen Fall – eine Geldstrafe von mehreren Tausend Euro.

Verzögerungen beim Contact Tracing

Das Contact Tracing nach möglichen Kontaktpersonen musste die Behörde unterdessen ausweiten, denn laut der Gästeliste waren bei der Feier auch Besucher aus Oberösterreich dabei. Die Zahl jener in Quarantäne werde sich deshalb von zuletzt 150 vermutlich noch erhöhen, glaubt der Sprecher, der hinzufügt, dass es beim Contact Tracing zu Verzögerungen gekommen sei. Die ersten positiv Getesteten hätten nämlich nicht davon informiert, dass sie an der Hochzeit am 12. September teilgenommen hatten.