Silvia Gancheva, Bulgarien, Selbstbildnis III
Franz Gleiß
Franz Gleiß
Kultur

Schallaburg: Schau „Kunst am Strom“ zu Gast

Auf der Schallaburg (Bezirk Melk) steht heuer alles im Zeichen der Donau. Neben der Schau „Mythos Donau“ macht nun zusätzlich eine Wanderausstellung Station. Unter dem Titel „Kunst am Strom“ zeigen Kunstschaffende ihren Blick auf den Donauraum.

Die acht Donauländer Österreich, Deutschland, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien sowie Bulgarien sind mit ihren verschiedenen Kunstpositionen in den Kellerräumlichkeiten der Schallaburg zu sehen. Jedes der acht Länder ist mit einem eigenen Kurator vertreten. Dieser wählte wiederum zwei bis fünf Künstler für die Wanderschau aus.

Generationenübergreifendes Kunstprojekt

Das Kunstverständnis zweier Generationen steht dabei im Fokus. Zu sehen sind Werke von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern sowie von jenen, die ihre wesentliche Prägung vor dem Fall des Eisernen Vorhangs erfuhren. „Der Unterschied zwischen den Generationen hat uns ganz arg interessiert. Es ging uns darum, Künstler zu zeigen, die vor 1989 schon gearbeitet und vielleicht schon bekannt waren in ihren Ländern, und gleichzeitig auch junge Künstler, die sich nach 1989 entwickelt haben oder tatsächlich erst nach 1989 geboren wurden“, sagte Swantje Volkmann, Initiatorin des Projektes.

Fotostrecke mit 5 Bildern

Berenice Pahl, Österreich, Rockaway, Olivia und Sabetz aus der Serie My White Gaze
Franz Gleiß
Familie, Yulian Stankulov (Bulgarien)
Berenice Pahl, Österreich, Rockaway, Olivia und Sabetz aus der Serie My White Gaze
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Wunde II, Peter Somody (Ungarn)
Berenice Pahl, Österreich, Rockaway, Olivia und Sabetz aus der Serie My White Gaze
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Rockaway, Olivia und Sabetz aus der Serie My White Gaze, Berenice Pahl (Österreich)
Nikola Džafo, Serbien, Frozen Art
Franz Gleiß
Frozen Art, Nikola Dzafo (Serbien)
Berenice Pahl, Österreich, Rockaway, Olivia und Sabetz aus der Serie My White Gaze
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My Work in a Gallery, Cosmin Fruntes (Rumänien)

Die Wanderausstellung verzichtet laut einer Aussendung bewusst auf Mystifizierung, Exotisierung und Klischees. Es gehe vor allem um Vergangenes, Gegenwärtiges sowie um gemeinsame Lösungen für die Zukunft im Donauraum. „Es gibt Themengebiete, die sich überschneiden. Umwelt ist ein Thema, das öfter vorkommt, auch die Vergangenheitsbewältigung, dadurch, weil wir auch die ältere Generation eingebunden haben. Und es geht um die Identität per se“, erklärte Olivia Jaques, die für Österreich die Schau kuratierte.

„Botschaften wandern durch Donauländer“

Beim Donau-Schwerpunkt auf der Schallaburg soll die Wanderausstellung eine Ergänzung zur aktuellen Schau „Mythos Donau“ sein. 24 Künstlerpositionen sind dabei ausgestellt. „Das Schöne an der Ausstellung ist, dass sie ja wandert“, sagte Kurt Farasin, der Künstlerische Leiter der Schallaburg. „Das heißt, dass die Botschaften, die vor und hinter den Bildern versteckt sind, durch die Donauländer durchwandern. Sie werden vermutlich in jedem Land etwas anders gesehen.“

Die Wanderschau „Kunst am Strom“ begann diesen Sommer in Ulm (Deutschland), bis 8. November gastiert sie noch auf der Schallaburg. Danach wandert sie weiter in die Slowakai. Insgesamt stehen noch bis 2022 sechs Länder entlang der Donau auf dem Tourplan. Das Projekt wird vom Museum Ulm getragen.

Austausch der Künstler im virtuellen Raum

Die Wanderausstellung sah neben der Präsentation der Kunstwerke auch die Vernetzung und den Austausch der Künstlerinnen und Künstler vor. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie wurde nun vieles in den virtuellen Raum verlegt, so Volkmann. „Die eine Seite ist, dass wir diese Kunst zeigen. Die andere Seite ist die Begegnung der Künstler und der Kuratoren untereinander. Es wäre so gewesen, dass hier auf der Schallaburg 24 Künstler durch die Ausstellung geführt hätten. Das hätte einen völlig anderen Charm, und man hätte sich austauschen können. Wir hoffen trotzdem, dass es irgendwann wieder möglich sein wird.“