Wissenschaft

Geruchsautomat soll CoV-Infizierte erkennen

Bei 70 Prozent der CoV-Infizierten geht der Geruchssinn verloren oder ist stark eingeschränkt. An der Danube Private University (DPU) in Krems wurde nun ein Verfahren entwickelt, mit dem Coronavirus-Cluster früher als bisher erkannt werden sollen.

Die DPU entwickelte gemeinsam mit dem Unternehmen Genius 5 aus Kottingbrunn (Bezirk Baden) einen Automaten, der verschiedene, unterschiedlich intensive Gerüche verströmt. Lässt der Geruchssinn nach, wird etwa Erdbeerduft als einer der ersten Gerüche nicht mehr wahrgenommen. Einen Prototypen des Automaten gibt es schon, zwei weitere sollen noch gebaut werden.

Diese drei Geräte werden dann an stark frequentierten Orten aufgestellt, die Menschen müssen dann nur daran riechen. Im Fall von Geruchsverlust sollen weitere Schritte zur Covid-19-Testung veranlasst werden, erklärte Projektleiter Christoph Kleber von der DPU. Der Geruchstest zeige früher als andere eine mögliche Infektion an, weil der Geruchssinn als erstes nachlässt.

Automat soll Cluster herausfiltern

Ziel sei es, viele Geräte österreichweit zu verbinden und statistisch – durch Vergleich der Ergebnisse – potenzielle Cluster im Entstehen herausfiltern zu können. Durch die Vernetzung in der Cloud könnte die Gesundheitsbehörde einen Echtzeitzugang zu den anonymisierten Daten erhalten. Jedes Gerät wird dabei auf einer Österreichkarte dargestellt und zeigt beim Antippen des Standortes die aktuellen Tagesergebnisse.

Die DPU begleitet diese Entwicklung wissenschaftlich und stellt die gewonnenen Expertisen aus den vorangegangenen Studien zur Covid-19-Situation zur Verfügung. Bevor die Testreihe beginnen kann, braucht es aber noch behördliches und kommissionelles grünes Licht. Mögliche Einsatzgebiete für den Geruchsautomaten seien Hotels oder auch Schulen, meinte Kleber, mit der klinischen Studie will man in vier Wochen beginnen.