Judoklub Krems
Jürgen Übl
Jürgen Übl
Sport

CoV-Krise: Kein „sanfter Weg“ für Judokas

Während der Coronavirus-Pandemie haben viele Sportarten mit strengen Auflagen zu kämpfen. Besonders betroffen sind Kontakt-Sportarten wie Judo. Auch im Judozentrum Krems ist ein geregeltes Training derzeit sehr schwierig abzuhalten.

Der „sanfte Weg“, so die Übersetzung von Judo aus dem Japanischen, gestaltet sich für alle Beteiligten derzeit äußerst hart und schwierig. Weil die Mitgliederzahlen seit Beginn der Coronavirus-Krise rückläufig sind, gehen viele Vereine neue Wege. In Krems wurden der Judoclub Krems und die Union Judo Raika Krems nach jahrelanger Rivalität zu einem Verein zusammengelegt, um die Kräfte zu bündeln.

Obmann Jochen Schinkel ist überzeugt, dass es der richtige Weg ist: „Wir haben schon lange überlegt, diesen Schritt zu machen und in der Coronavirus-Zeit ist er notwendig geworden.“ Für Landesverbands-Präsident Jochen Haidvogel hat die Fusion auch praktische Vorteile: „Wir haben gemerkt, dass die Ressourcen am Trainersektor immer weniger geworden sind. Daher gilt es, die Kräfte zu bündeln und auch die Kapazität in der Kremser Sporthalle besser zu nützen.“ Der Trainingsraum in der Sporthalle steht den Judokas sieben Tage in der Woche rund um die Uhr zur Verfügung.

Eingeschränktes Training wegen der CoV-Pandemie

Die Fusion ist die Basis für eine sportliche Zukunft, die sich wegen der Coronavirus-Krise sehr schwierig gestaltet. Das Training darf derzeit nur in Gruppen von maximal zehn Sportlerinnen und Sportlern und den nötigen Trainern abgehalten werden. Gekämpft wird mit fixen Partnern oder Partnerinnen.

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Judozentrum Krems
ORF/Klaus Fischer
In der Kremser Sporthalle wird ein Judo-Training derzeit nur in Kleingruppen zu zehn Personen abgehalten
Judozentrum Krems
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Die Trainer des Judozentrums Krems sorgen auch für die Einhaltung der Hygienemaßnahmen
Judozentrum Krems
ORF/Klaus Fischer
Um die Ansteckungsgefahr zu minimieren, kämpfen die Judokas beim Training gegen fixe Partner

Genau diese Auflagen machen den Judokas das Leben schwer. „Wir leiden sehr unter der Situation, und wir leiden definitiv mehr als andere Sportarten. Judo lebt davon, dass man gemeinsam mit dem Partner trainiert und von Standtechniken auf den Boden übergeht. Es gibt einen intensiven Körperkontakt, und die Partnerinnen und Partner werden oft gewechselt, um mit verschiedenen Gewichtsklassen und Körpergrößen konfrontiert zu werden“, erklärt Jochen Haidvogel. Die Trainer achten aber auch auf die Hygienemaßnahmen. Die Matten werden während des Trainings regelmäßig desinfiziert.

Hoffen auf baldige Wettkämpfe

Obwohl die Sportlerinnen und Sportler mit großem Elan bei der Sache sind, fehlt derzeit die sportliche Perspektive. „Heuer wird es leider keine Wettkämpfe mehr geben. Wir hoffen natürlich, dass es im kommenden Jahr wieder dazu kommen wird“, erklärt Athletin Franziska Schlögl.

Landesverbands-Präsident Jochen Haidvogel arbeitet derzeit daran, die Landesmeisterschaft an verschiedenen Standorten austragen zu können. „Je nach Gewichtsklassen könnten wir die Titelkämpfe in verschiedenen Hallen austragen, damit würden wir die Ansteckungsgefahr minimieren."