Kultur

Kulturjournalist Thomas Jorda verstorben

Einer der bekanntesten und profiliertesten Kultur-Journalisten des Landes ist am Montag verstorben: Thomas Jorda, stellvertretender Chefredakteur der „Niederösterreichischen Nachrichten“ („NÖN“). Er wurde 61 Jahre alt.

NÖN Chefredakteur-Stv. Prof. Thomas Jorda, St. Pölten 2012
Franz Baldauf
Thomas Jorda blieb der „NÖN“ jahrzehntelang treu. Er starb im Alter von 61 Jahren.

Thomas Jorda war ein „Urgestein“ der „NÖN“, das betonen die beiden Chefredakteure Daniel Lohninger und Walter Fahrnberger. Im Alter von 18 Jahren begann er als freier Mitarbeiter in seiner Heimatstadt Baden für die Wochenzeitung zu schreiben. Beständigkeit hat ihn sein Leben lang begleitet, er blieb sowohl Baden als auch der „NÖN“ treu, in der er später die Lokalredaktion leitete, ehe er 1991 als Ressortleiter für Kunst und Medien in die Zentrale nach St. Pölten wechselte, wo er 2005 Chefredakteur-Stellvertreter wurde. 2011 wurde ihm der Berufstitel „Professor“ verliehen.

Die „NÖN“-Chefredakteure sprechen in einer ersten Reaktion von einem Journalisten, der Niederösterreich in den vergangenen Jahrzehnten geprägt habe und der wesentlichen Anteil an der erfolgreichen Entwicklung der „NÖN“ gehabt habe, zuletzt auch als Leiter der internen „NÖN“-Akademie, in der junge Redakteurinnen und Redakteure ausgebildet werden.

Buchautor und Librettist

Vor seinem Wechsel zu den „Niederösterreichischen Nachrichten“ war Thomas Jorda als Religionslehrer an der Handelsakademie in Baden tätig. Er war nicht nur Journalist, sondern auch Autor zahlreicher Bücher wie „Lasst mich auch den Löwen spielen“ (2007) oder „Italienische Spuren“ (2011), und Librettist, etwa für die Kinderoper „Die schöne Wassilissa“ (2009) und das Märchenmusical „Aschenputtel“ (2013).

Jorda war auch Träger des „Großen Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich“, das er im Jahr 2014 erhielt. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) würdigt ihn als „Mann mit starkem Charakter und klarer Meinung. Über seine pointierten und fundierten Ansagen hat man sich gefreut oder geärgert – aber man hat ihn immer geschätzt“, so Johanna Mikl-Leitner in einer Aussendung.