Flughafen Wien Schwechat
ORF.at/Christian Öser
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Wirtschaft

Flughafen verlängert Kurzarbeit bis Jänner

Der Flughafen Wien in Schwechat (Bezirk Bruck/Leitha) verlängert die Kurzarbeit für alle 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis 31. Jänner 2021. In Niederösterreich sind derzeit 49.000 Beschäftigte in Kurzarbeit.

Das Passagieraufkommen am Flughafen Wien lag heuer im Sommer in der Hauptreisezeit wegen der Coronavirus-Pandemie nur bei etwa einem Viertel des Vorjahres. Der Airport erwartet, dass die Passagierzahlen in den nächsten Monaten wieder sinken. Im Frühjahr war der Flugverkehr beinahe zur Gänze zum Erliegen gekommen.

Der Flughafen-Vorstand teilte in einer gemeinsamen Aussendung mit dem Betriebsrat mit, dass die Kurzarbeit in die dritte Phase verlängert wird. Diese startet am 1. Oktober und läuft bis 31. März 2021. Neu ist dabei, dass die Mindestarbeitszeit von zehn auf 30 Prozent angehoben wird. Die Höchstarbeitszeit beträgt 80 Prozent. Beschäftigte in Kurzarbeit bekommen weiterhin 80 bis 90 Prozent des Nettoeinkommens – mehr dazu in Kurzarbeit wird um sechs Monate verlängert (news.ORF.at; 29.07.2020).

49.000 Beschäftigte in Niederösterreich in Kurzarbeit

Die Kurzarbeit ging in Niederösterreich von August auf September um knapp 40 Prozent zurück. Derzeit sind etwa 49.000 Menschen in Kurzarbeit, im August waren es noch um die 80.000. Das Arbeitsmarktservice Niederösterreich (AMS NÖ) rechnet in der dritten Phase mit 3.500 bis 4.500 Anträgen. Besonders die Industrie ist noch angeschlagen, in den vergangenen Wochen häuften sich die Meldungen über Kündigungen, etwa beim Schalungsspezialist Doka mit Sitz in Amstetten – mehr dazu in Doka wird bis zu 300 Stellen abbauen (noe.ORF.at; 16.09.2020).

In einigen Bereichen besserte sich die Auftragslage aber. Der Autozulieferer ZKW beendete die Kurzarbeit am Hauptstandort in Wieselburg (Bezirk Scheibbs) am 22. September und in Wiener Neustadt am 15. August. In der Würth-Gruppe mit der Firmenzentrale in Böheimkirchen (Bezirk St. Pölten) gibt es seit Juli ebenfalls keine Kurzarbeit mehr. Bei den Aufträgen sei man bereits wieder auf Vorjahresniveau, heißt es.

IV NÖ: „Phase 3“ für verspätete Folgen wichtig

Beim Stahlseilproduzent Teufelberger in St. Aegyd am Neuwalde (Bezirk Lilienfeld) wird die Kurzarbeit wohl verlängert, wie eine Sprecherin gegenüber noe.ORF.at sagt: „Die aktuelle Auftragslage macht es notwendig, dass wir das Instrument der Kurzarbeit in Teilbereichen in St. Aegyd auch weiterhin in Anspruch nehmen.“ Die Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV NÖ) geht bei der Kurzarbeit von einem Rückgang bei den Betrieben aus. In einer Umfrage hätte im September nur knapp ein Drittel der Mitglieder angegeben, die Kurzarbeit zwischen Oktober und März zu beantragen.

Die dritte Phase sei für jene Betriebe wichtig, die in den vergangenen Monaten noch einen Auftragspolster aus der Zeit vor der CoV-Krise hatten und die Folgen nun verspätet spüren, heißt es aus der IV NÖ. Es ist also möglich, dass einige Firmen, die die Kurzarbeit bisher nicht gebraucht haben, nun im Herbst das erste Mal beantragen.