Rohbau eines Wohnhauses
ORF/Rohrhofer
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Wirtschaft

Weniger Wohnbauförderung ausgezahlt

Erstmals seit drei Jahrzehnten ist in Österreich die Wohnbauförderung 2019 unter die Marke von zwei Milliarden Euro gesunken, wie das Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen (IIBW) bekannt gab. Deutlich war der Rückgang etwa in Niederösterreich.

In Niederösterreich gingen die unmittelbaren Ausgaben für die Wohnbauförderung 2019 im Vergleich zum Jahr davor um sechs Prozent zurück, wie aus den Daten ersichtlich ist, die Wolfgang Amann, der Geschäftsführende Gesellschafter von IIBW, alljährlich für den Fachverband aufbereitet.

Das Minus habe mehrere Gründe, hieß es auf Nachfrage von noe.ORF.at von der Landesabteilung für Wohnungsförderung. Es gab leichte Rückgänge bei den Förderansuchen für neugebaute Eigenheime, aber mehr Anträge für mehrgeschossiges Wohnen im Neubau. Das zeige sich vor allem bei jungen Menschen, die weniger Eigenheime bauen und eher in Wohnungen ziehen. Wegen des derzeit niedrigen Zinsniveaus würden zudem jene, die bauen, auch zum Teil bei Banken um Kredite ansuchen anstatt beim Land um Förderungen.

Keine Auswirkungen in Niederösterreich

Das sechsprozentige Minus bei den Förderausgaben habe aber keine negativen Auswirkungen auf „Land und Leute“, sagte Helmut Frank, Abteilungsleiter der Wohnungsförderung. Denn durch mehrere Arten von Förderungen, wie etwa durch die „blau-gelbe Wohnbaustrategie“, die im Oktober 2019 gestartet wurde, werden vor allem Neubauten im Ortskern und auf kleinem Raum, für Jungfamilien und in bestimmten Regionen mit erhöhten Förderbeträgen unterstützt.

Auch durch die 300 Millionen Euro Haftungsdarlehen sei es problemlos möglich, in Niederösterreich bedarfsgerecht zu fördern und zu bauen, so Frank. Er kritisierte zugleich, dass Mittel wie Haftungsdarlehen im Bericht der IIBW nicht als Förderausgaben miteinbezogen werden. Dadurch entstehe ein verzerrtes Bild der Fördersituation, so Frank.