Zu Beginn der hitzigen Diskussion war Dienstagabend eine Protestveranstaltung ein Thema. Einige Fußballvereine wollten im Regierungsviertel demonstrieren, das findet nun doch nicht statt. Schlussendlich sei konstruktiv besprochen worden, wie mit der neuen Situation umzugehen sei, sagte Johann Gartner, Präsident des niederösterreichischen Fußballverbandes (NÖFV), gegenüber noe.ORF.at.
Sollte ein Verein in einem orangen Bezirk ein Heimspiel haben, dann hat er die Möglichkeit, es in einen anderen Bezirk mit grüner oder gelber Ampelfarbe zu verlegen. Es kann also zukünftig auch am Platz der eigentlichen Auswärtsmannschaft gespielt werden. Das Spiel kann aber auch abgesagt oder verschoben werden.
Jedes Herbstspiel soll stattfinden
Es müsse aber jedenfalls gespielt werden, so Gartner: „Wir starten die Frühjahrsmeisterschaft erst dann, wenn alle Herbstspiele abgeschlossen sind. Dafür werden wir im Herbst zwei Nachtragstermine zusätzlich anhängen und im Frühjahr ab Februar weitere Nachtragsspiele austragen. Ziel ist, dass zumindest die Herbstmeisterschaft fertig ist, damit wir Ergebnisse und damit Auf- und Absteiger haben.“
Im Vorfeld hatten die Mannschaften einer ganzen Spielklasse im Weinviertel angekündigt, den Spielbetrieb im Herbst auszusetzen und im Frühjahr neu zu beginnen. Keine Option für Gartner: „Wir wissen nicht, was das Frühjahr bringt. Würden wir das zulassen und uns auf das Frühjahr verlassen, dann bestünde die Gefahr, dass wir keine validen Ergebnisse und keine Auf- und Absteiger haben. Das geht nicht.“
„Rebellen“ droht Zwangsabstieg
Denn alle Klassen sind landesweit miteinander vernetzt, die Ampelfarben aber werden bezirksweise angewendet. Deshalb müsse die Meisterschaft durchgezogen werden, um den Spielbetrieb im ganzen Land sicherzustellen. Sollte sich trotzdem eine Klasse entschließen, solidarisch im Herbst nicht zu spielen, würden all diese Vereine im nächsten Jahr eine Klasse tiefer eingestuft werden, sagte Gartner – de facto ein Zwangsabstieg.
Die Spielklasse würde dann durch Vereine der nächstfolgenden unteren Klasse aufgefüllt werden. Das seien aber unwahrscheinliche Szenarien, sagte Gartner. Er hofft auf weitere Verhandlungen, doch wieder Zuschauer im Amateurfußball zuzulassen: „Denn es ist nicht einsehbar, warum es in der Bundesliga Fußball mit Zuschauern gibt, im Amateurfußball aber nicht.“
Zuschauer dieses Wochenende noch erlaubt
Die Menschen wollen den Amateurfußball, betonte Johann Gartner: „Wir hatten bei den Freundschaftsspielen so viele Zuschauer wie noch nie, die Leute wollen hinaus, wollen Fußball schauen, die Kinder wollen Fußball spielen, das ist in den kleineren Orten ja das Leben schlechthin.“ Und das wolle man mit allen Mitteln aufrecht erhalten, sagte der niederösterreichische Verbandspräsident.
Die Verordnung richtet sich nach der Ampelfarbe im jeweiligen Bezirk. Diese wird wöchentlich am Donnerstagabend festgelegt und Freitagmittag veröffentlicht. In Kraft tritt sie ab dem darauffolgenden Montag. Das heißt, dass für die Fußballklubs am kommenden Wochenende noch Zuschauer erlaubt sind – auch in orangen Bezirken, schlagend wird die Verordnung ab 5. Oktober.