Coronavirus

Mehrere CoV-Fälle in Pflegeheim in St. Pölten

Im Pflegeheim „Stadtwald“ in St. Pölten sind laut Heimleitung 17 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dabei handelt es sich um zwölf Bewohner und fünf Mitarbeiter. Auch in den Heimen in Mank und Retz stieg die Zahl der Infizierten.

Die Demenzstation und einer von mehreren Wohnbereichen in der Einrichtung in St. Pölten, auf der die meisten Fälle gemeldet worden waren, wurden unter Quarantäne gestellt. Besuche sind derzeit nicht erlaubt. Das Virus dürfte laut „Kronen Zeitung“ vor einer Woche über einen infizierten Besucher in das Heim gelangt sein.

„Im Seniorenwohnheim Stadtwald ist der Wohnbereich Regenbogen, ein Wohngruppe für Menschen mit dementiellen, psychiatrischen Erkrankungen, betroffen“, teilte die Leiterin des Wohnheims, Bettina Lahnsteiner, mit. Alle Infizierten würden moderate Symptome zeigen. „Da es sich hier um eine Gruppe von Menschen mit besonderen Bedürfnissen handelt, wurde eine spezielle Art der Kohortenpflege etabliert. Die Bewohnerinnen und Bewohner können so soweit als möglich ihren gewohnten Tagesablauf erleben.“

Im Pflegeheim in Mank (Bezirk Melk) stieg die Zahl der Erkrankten laut einem Sprecher von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) auf 13, in einem Pflegezentrum in Retz (Bezirk Hollabrunn) auf sieben an. In allen Einrichtungen sind sowohl Bewohnerinnen und Bewohner als auch Personal betroffen.

67 Neuinfektionen an Schulen

An den Schulen in Niederösterreich sind von Freitagnachmittag bis Dienstag insgesamt 67 weitere Coronavirus-Infektionen verzeichnet worden. Positiv getestet wurden einer Aussendung zufolge 58 Schüler sowie neun Pädagogen. Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) und Bildungsdirektor Johann Heuras bezeichneten die Situation als „weiterhin sehr fordernd“.

Wichtig sei nach wie vor, dass in den Bildungseinrichtungen auf die Einhaltung der Hygienemaßnahmen geachtet werde. Vorkehrungen wie Abstand halten und das Lüften der Klassenzimmer seien klar kommuniziert und „müssen zum Schulalltag gehören“.

Mehr als 1.200 aktive Fälle in Niederösterreich

Am Dienstag wurden in Niederösterreich 170 Neuinfektionen gemeldet, 30 davon wiesen einen Bezug zu Kindergärten oder Schulen auf. 77 Prozent der neuen Fälle befanden sich laut dem Sprecher der Gesundheitslandesrätin bereits in Quarantäne. Aktuell waren 8.043 Personen in Niederösterreich abgesondert.

Seitens der niederösterreichischen Spitäler wurden am Dienstag zudem drei Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus bekanntgegeben. Wie Bernhard Jany von der NÖ Landesgesundheitsagentur mitteilte, starben im Universitätsklinikum St. Pölten ein 55-Jähriger, im Landesklinikum Mödling ein 70-Jähriger und im Landesklinikum Lilienfeld ein 79-Jähriger. Alle drei Männer hatten an Vorerkrankungen gelitten.

In Österreich gab es am Dienstag so viele bestätigte aktive Corona-Infizierte wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Bundesweit wurden 9.207 Fälle gemeldet, in Niederösterreich gibt es 1.219 aktive Fälle. Ein 79-Jähriger starb im Landesklinikum Lilienfeld an einer Covid-19-Erkrankung, ein 55-Jähriger im Universitätsklinikum St. Pölten. Letzterer hatte laut der Landesgesundheitsagentur an Vorerkrankungen gelitten.

Wieder vermehrt ältere Personen betroffen

Erst am Montag war ein neuer Coronavirus-Cluster im Zusammenhang mit einem Eishockey-Trainingslager in St. Pölten aufgetaucht. An der Sportveranstaltung hatten 29 Sportler aus Niederösterreich, Oberösterreich und Kärnten teilgenommen, zunächst waren zehn positive Fälle bekannt – mehr dazu in CoV-Fälle nach Eishockey-Trainingslager (noe.ORF.at; 5.10.2020).

Gegenüber den Sommermonaten ortete das Büro von Gesundheitslandesrätin Königsberger-Ludwig eine Veränderung in der Altersstruktur der Neuinfizierten. Es seien „wieder vermehrt ältere Personen“ betroffen, 44 Prozent seien mindestens 50 Jahre alt.