Smartphone und Kaffee, auf einer Tischplatte aus Holz
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Chronik

Smart-Cafes: Wo Senioren von Senioren lernen

Im Waldviertel werden derzeit Smartphone-Workshops für Seniorinnen und Senioren veranstaltet. In den sogenannten Smart-Cafes soll älteren Menschen von Gleichaltrigen der Umgang mit Geräten wie Smartphones und Laptops vermittelt werden.

Wie wichtig der Umgang mit den neuen Medien im Alltag geworden ist, wird gerade in Zeiten der Coronavirus-Pandemie deutlich. Doch für ältere Menschen stellen oft schon grundlegende Funktionen des Smartphones – wie etwa telefonieren und Nachrichten verschicken – unbezwingbare Herausforderungen dar.

Der Verein Waldviertler Kernland habe es sich zur Aufgabe gemacht, diese Situation zu verbessern, so Projektleiterin Doris Maurer. Beim Projekt „Digital, gesund altern“ werden Seniorinnen und Senioren die Grundlagen von Gleichaltrigen erklärt, die mit der technischen Materie bereits vertraut sind.

Senioren erklären Senioren Smartphones und Co.

Der Verein Waldviertler Kernland rief Projekte ins Leben, bei denen technikbegeisterte Senioren anderen, die weniger begeistert sind, die digitale Welt näherbringen.

Lernen, wie man telefoniert und eine SMS schreibt

Auf drei Ebenen sollen Teilnehmerinnen und Teilnehmer nachhaltig den Umgang mit dem Smartphone erlernen, sodass sie langfristig davon profitieren. Die erste Stufe und das Fundament des Projekts sind dabei die sogenannten Smart-Cafes. Dabei handelt es sich im Grunde genommen um Smartphone-Einschulungen von und für ältere Menschen.

Konkret wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vermittelt, wie sie einen Anruf tätigen sowie entgegennehmen können und wie sie jemanden über WhatsApp anrufen sowie ein Bild schicken können. „Es ist wichtig, die Menschen nicht zu überfordern“, betont Maurer. Wenn die Teilnehmer dann die Grundlagen der Smartphonenutzung beherrschen, wird zu den Themen Internet und Apps übergegangen.

Gesundheitsbewusster leben mit der App STUPSI

Während es bereits viele Apps gebe, die zu gesünderem Verhalten animieren, fehle es noch an einer Version für ältere Menschen, sagt Maurer. Deswegen wurde in Kooperation mit der Donau-Universität Krems die App STUPSI entwickelt. Im Vergleich zu anderen Apps braucht man bei der Anmeldung keine Daten wie E-Mail-Adresse und Standort anzugeben. Es handle sich dabei auch nicht um eine Tracking-App, sondern vielmehr um eine Liste, in der man sein Ausmaß an körperlicher Bewegung oder Arzttermine einträgt.

Weiters kann man Bekannte mit einem Klick „anstupsen“ und so an ein gesundheitsbewusstes Verhalten erinnern. Die Ideen für die App stammen von der Zielgruppe selbst. Dafür wurden 60 Seniorinnen und Senioren vor der App-Entwicklung befragt.

Im Waldviertel wurden bereits in Ottenschlag und in Armschlag (beide Bezirk Zwettl) die Smartphone-Workshops veranstaltet. Am Mittwoch, dem 21. Oktober, findet in Els (Bezirk Krems) heuer zum letzten Mal in Niederösterreich ein Smart-Cafe statt.