ABD0024_20200523 – — – DEUTSCHLAND: ARCHIV – 23.04.2020, —: Ein AbstrichstŠbchen wird in einer ambulanten Corona-Test- Einrichtung gehalten. (Illustration zu dpa: „Corona-Ausbruch nach Treffen in Restaurant in Niedersachsen vermutet“) Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++. – FOTO: APA/dpa-Zentralbild/Britta Pedersen
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Coronavirus

34 CoV-Fälle an Schule in Perchtoldsdorf

Im Gymnasium in Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling) sind fünf Lehrer und 29 Schüler positiv auf das Virus getestet worden. 400 Schüler befinden sich in Quarantäne. Ein Screening aller Lehrer und zweier betroffener Klassen sei durchgeführt worden, hieß es.

Mödlings Bezirkshauptmann Philipp Enzinger bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht der „Niederösterreichischen Nachrichten“ (NÖN). Neben dem bereits durchgeführten Screening, habe man auch die Untersuchung der 500 symptomfreien Schüler in die Wege geleitet.

Schulbetrieb soll nächste Woche weitergehen

„Wir haben das letzte Wochenende und die ganze Woche über bis jetzt jeden einzelnen positiven Fall abgesondert, akribisch recherchiert und die Hochrisiko-Kontaktpersonen – zum Beispiel die in der Nähe eines Positiven sitzenden Mitschüler – ebenfalls abgesondert“, sagte Enzinger. Alles werde aufgrund einer „medizinisch-epidemiologischen Beurteilung individuell entschieden“.

Die meisten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Perchtoldsdorf sollen bereits nächste Woche in die Schule zurückkehren, betonte Susanne Schiller von der Bildungsdirektion Niederösterreich. Man habe alle Maßnahmen in „enger Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden“ gesetzt.

Infektionszahlen an Schulen steigen

Doch nicht nur Perchtoldsdorf ist von Neuinfektionen an Schulen betroffen. Insgesamt wurden seit Dienstag 105 Neuinfektionen an niederösterreichischen Schulen festgestellt, davon 90 bei Schülern und 15 bei Pädagogen, wie es am Freitag in einer Aussendung Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) und Bildungsdirektor Johann Heuras hieß. 48 Klassen werden derzeit via Distance-Learning unterrichtet.

Die Schulen würden mit der Situation jedoch „sehr professionell und verantwortungsvoll“ umgehen, hielten Teschl-Hofmeister und Heuras in der Aussendung fest. Trotz aller Herausforderungen solle der Unterricht so „normal“ wie möglich ablaufen. Vor allem Schulveranstaltungen würden besonderer Umsicht und einer laufenden Neubewertung der epidemiologischen Situation bedürfen. Für Schulveranstaltungen und schulbezogene Veranstaltungen sei deshalb in der COVID-19-Schulverordnung eine verpflichtende Risikoanalyse vorgesehen.

Mehr als 1.400 aktive CoV-Fälle in Niederösterreich

Aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) hieß es am Freitag, dass etwa 25 Prozent der registrierten Infektionen in Niederösterreich einen Bezug zu Kindergärten und Schulen hatten. Doch auch abseits davon steigt die Zahl der Neuinfektionen niederösterreichweit an.

Am Freitag gab es mehr als 1.400 aktive Coronavirus-Fälle im Bundesland. Die hohe Zahl an Neuinfektionen ist aber keine Seltenheit mehr, denn schon in den Tagen zuvor waren immer wieder bis zu 200 Neuinfektionen in Niederösterreich verzeichnet worden. Zu beachten bleibt jedoch, dass momentan sehr viele Tests durchgeführt werden – an manchen Tagen um die 3.000.

Zur Einschätzung der Lage wird immer öfter die sogenannte Sieben-Tage-Fallzahl herangezogen. Diese sagt aus, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner in der letzten Woche positiv getestet wurden. Als kritischer Wert gelten dabei 50 positiv Getestete. Niederösterreich liegt mit 68 deutlich darüber. In Wien, Tirol und Vorarlberg war der Wert am Freitag sogar noch höher.