Im neuen „Air Lab“ werden etwa autonome Fluggeräte entwickelt. Das sind Drohnen, die anhand der Bilddaten selbst erkennen, wohin sie fliegen müssen. Damit könnten etwa verunglückte Bergsteiger aus der Luft mit einem Erste-Hilfe-Paket versorgt werden, heißt es seitens der Robotikgruppe. Das Labor schlägt die Brücke zwischen Artificial Intelligence und Robotik, erklärt Michael Stifter, der Informatik-Lehrer der HTL Wiener Neustadt. Die so entstehenden Roboter sollen Menschen assistieren und sie in Alltagssituationen unterstützen und schützen. Die dafür notwendigen Algorithmen werden an der HTL Wiener Neustadt entwickelt.
Die Informatik-Schülerinnen und Schüler sind seit Jahren im Fachbereich Robotik international erfolgreich. Elf Weltmeister- und 20 Europameistertitel gehen auf das Konto der Schülerinnen und Schüler. Für Stifter ist dabei auch der Teamgeist entscheidend. „Es liegt wahrscheinlich an der guten Mischung. Wir schauen, dass unsere Schülerinnen und Schüler sehr ausgewogen zusammengewürfelt werden. Manche sind eher fürs Bauen, manche fürs Programmieren, andere sind dazu da, dass sie das Ganze gut managen und ich glaube, wir sind einfach eine gute Community, sodass wir uns gegenseitig auch unterstützen.“
„Air Lab“ soll auf Wettkämpfe vorbereiten
Das ehemalige Heizhaus der HTL wurde 2019 zu einem Drohnenlabor adaptiert. Die Robotikgruppe nutzt das „Air Lab“ für die Vorbereitung zu diversen Wettkämpfen und zur Umsetzung von Projekten. Die HTL Wr. Neustadt ist seit vielen Jahren Weltmeister in Botball und bei Drohnenwettbewerben.
Die Robotikgruppe umfasst derzeit 60 Schülerinnen und Schüler. Für viele war der Weg von Anfang an klar. „Ich habe mich zur Robotik angemeldet, weil ich es einfach super gefunden habe, so etwas in einem Team hinzukriegen, dass die Roboter ganz alleine fahren können, ohne dass man dabei mitwirken muss“, erzählt Informatikschülerin Antonia Oberhauser-Tomasova. Auch für Lukas Leskovar war die Robotik von Beginn an ein Fixpunkt. „Als ich in die HTL gekommen bin, habe ich mir gedacht: Super, da möchte ich unbedingt hin und mit einem Team genauso erfolgreich sein.“
Für Bildungsdirektor Johann Heuras ist die HTL mit ihren Talenten im Bereich der Robotik ein Aushängeschild im Bildungsbereich. „Wenn man hier in Wiener Neustadt Weltmeisterschaften im Bereich der Robotik gewinnt, dann können wir stolz sein und gratulieren. Es wirft aber auch ein gutes Licht auf unsere Berufsbildung ganz allgemein.“ Durch die Coronavirus-Krise leiden die internationalen Wettkämpfe. Daher will sich die Robotikgruppe der HTL Wiener Neustadt schon jetzt gut vorbereiten, um 2021 wieder einen Titel zu holen.