Während der Coronavirus-Krise mussten bereits einige kulturelle Veranstaltungen abgesagt werden. Das Festival „Wachau in Echtzeit“ soll aber trotz Pandemie heuer in etwas adaptierter Form stattfinden – mehr dazu in Erste Pläne für „Wachau in Echtzeit“ (noe.ORF.at; 16.05.2020). Damit der Festivalbesuch sicher verläuft, wurde ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit neuen und zugleich coronavirus-konformen Programmpunkten entwickelt. „Wir wollen auch in diesem Ausnahmejahr – mit ausreichend Distanz – näher rücken, genauer hinsehen und außergewöhnliche Kulturprojekte mit allen Sinnen erlebbar machen“, so Ursula Strauss, Intendantin des Festivals.
Heurigen-Quiz und Erkundungsfahrt durch die Wachau
Zum Auftakt des Festivals am 22. Oktober singen Ursula Strauss und der Dichter und Songwriter Ernst Molden im Kolomanisaal des Stiftes Melk. Die Lieder stammen aus ihrem gemeinsamen Album „Wüdnis“. Am 24. Oktober findet zum ersten Mal ein Heurigen-Quiz statt. Nach dem Vorbild des traditionell-britischen Pubquizes wird das Wissen des Publikums abgefragt – allerdings ausschließlich über die Wachau, die Donau und den Wein.
Im Kino Kesselhaus (Bezirk Krems) wird am 31. Oktober der Stummfilmklassiker „Modern Times“ von Charlie Chaplin einmal anders aufgeführt, nämlich mit Live-Vertonung. Die Stimmen dafür stammen von Gerald Huber-Weiderbauer, David Six und Michael Strauss, dem Bruder der Intendantin und Schauspielerin.
Für den 7. November werden die Besucherinnen und Besucher auf eine Erkundungsfahrt mit der Wachaubahn geschickt. Auf der Reise wird mit überraschenden Fakten zur Wachauer Tier- und Pflanzenwelt, amüsanten Texten und alten Sagen für Unterhaltung gesorgt. Bereits am 20. November tritt mit der musikalischen Weihnachtslesung in der Wachau eine vorweihnachtliche Stimmung ein.
„Die Wand“ zum Festivalfinale
Einige der Programmpunkte widmet Strauss einzelnen Personen aus der Kulturszene. Unter anderem wird auf der Burgruine Aggstein am 30. Oktober das Werk des österreichischen Literaten Wolfgang Bauer – fünfzehn Jahre nach seinem Tod – wieder zum Leben erweckt. Die Gedichte werden mit Gesang und instrumenteller Begleitung umrahmt.
Am 8. November wird das Publikum auf eine Zeitreise zurück in die 1920er-Jahre geschickt. Hierfür werden die Werke des Tonfilmkomponisten Friedrich Hollaender von der aus dem Franken-Tatort bekannten Schauspielerin und Sängerin Dagmar Manzel gesanglich neu interpretiert.
Zum Abschluss wird am letzten Festivaltag anlässlich des 50. Todestages und zugleich des 100. Geburtstages der österreichischen Schriftstellerin Marlen Haushofer ihr Roman „Die Wand“ vorgestellt. „Die großartige Marlen Haushofer mit diesem Abend zu ehren, ist in ihrem Jubiläumsjahr für mich fast eine Pflicht“, betont Ursula Strauss.