Bildung

Schulen sollen bei roter Ampel offen bleiben

Die Covid-19-Infektionen in den Schulen steigen. Zuletzt wurden 73 Schüler und acht Lehrer positiv getestet. Doch Schulen sollen in Niederösterreich auch dann offen bleiben, wenn die Corona-Ampel auf Rot schaltet. Das Contact Tracing soll verbessert werden.

Für die Schulen zeigt die Corona-Ampel derzeit in ganz Niederösterreich Gelb. Für die Schüler bedeutet das, dass sie außerhalb der Klassen Mund-Nasen-Masken tragen müssen. Turnen findet nur im Freien oder unter Auflagen in der Halle statt. Gesungen wird ebenso im Freien oder mit Mund-Nasen-Schutz. Weitere Einschränkungen soll es nicht geben, selbst wenn die Ampel in einem Bezirk auf Rot springt, wurde bei einer Pressekonferenz am Donnerstag mitgeteilt.

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Gelbe Ampel
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Die für Schulen geltende Coronavirus-Ampel im Überblick
Orange Ampel
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Rote Ampel
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„Es macht keinen Sinn, mit der Bezirksfarbe mitzugehen“, sagte Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP). Das bedeutet „wenn in einem roten Bezirk oder einer roten Stadt die Schulen dafür keine große Rolle spielen, bleiben die Schulen trotzdem auf gelb und damit offen.“ Das sei vor allem für die Eltern als Entlastung notwendig. Ein Notbetrieb drohe nur, wenn eine Schule für die rote Ampel eine maßgebliche Rolle spielt.

Auch Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) betonte, dass die Einrichtungen geöffnet bleiben müssten, um „niemanden im Bereich der Bildung zurückzulassen. Beim ersten Lockdown waren wir alle nicht darauf vorbereitet“, räumte sie ein. Die nötige Unterstützung für einige Eltern und Kinder sei nicht überall gegeben gewesen.

Schulen Coronavirus Tests Ampel
NLK Burchhart
Gesundheitslandesrätin Königsberger-Ludwig, Bildungslandesrätin Teschl-Hofmeister und Landessanitätsdirektorin Lechner präsentierten am Donnerstag die aktuellen Informationen betreffend Coronavirus-Infektionen in Schulen

Bei Verdachtsfälle gebe es laut Teschl-Hofmeister eine klare Check-Liste für die Pädagogen, was wann zu tun ist: „Wir vergrößern den Abstand zu den anderen Personen, wir lüften, tragen Masken, wir desinfizieren die Hände, wir informieren sofort die Eltern und im selben Zeitraum auch 1450 und damit die Gesundheitsbehörden.“ Die Behörde organisiere dann die Testung von Kontaktpersonen.

Quarantäne vom Alter abhängig

Bei der Frage, wer in Quarantäne muss, wird zwischen Kindern unter und über zehn Jahren unterschieden, erklärte Landessanitätsdirektorin Irmgard Lechner: „Es ist erwiesen, dass Kinder unter zehn Jahren keine großen Spreader der Infektion sind, es ist deshalb nicht notwendig, dass man da ganze Klassen absondert.“ In Quarantäne muss deshalb nur das positiv getestete Kind, für alle anderen läuft der Unterricht normal weiter. Kinder über zehn Jahren werden hingegen wie Erwachsene behandelt.

Contact Tracing soll verbessert werden

Verbesserungen soll es beim Contact Tracing geben. Bisher war nämlich nicht immer klar, welche Behörde welche Kontakte erheben muss – etwa wenn infizierte Schüler in einem anderen Bezirk wohnen als sie zur Schule gehen. Ab sofort ist dafür immer die Wohnsitzbehörde zuständig, stellte Königsberger-Ludwig klar: „Und die Wohnsitzbehörde informiert unverzüglich die Schulstandortgemeinde, damit man auch in der Schule weiß, dass es einen positiven Fall gegeben hat.“

Schnelltests, die derzeit etwa in Wien durchgeführt werden, soll es vorerst nicht geben. Auch flächendeckende Screenings sind „kein Allheilmittel, man muss sie bei Clustern durchführen“, erklärte die Gesundheitslandesrätin. Stattdessen appellieren die beiden Landesrätinnen Kinder, die sich krank fühlen, zur Sicherheit zuhause zu lassen.

Seit Schulbeginn wurden in Niederösterreich 27 Screenings durchgeführt. Von 5.788 getesteten Personen seien 416 Schülerinnen und Schüler sowie 110 Lehrerinnen und Lehrer positiv gewesen.