kleines Kind mit Christbaumdekoration am Christkindlmarkt
APA/GEORG HOCHMUTH
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Coronavirus

Christkindlmarkt-Regeln: Nicht für alle machbar

Das Sozialministerium hat Donnerstagabend Regeln für die Abhaltung von Christkindlmärkten erlassen. Doch nicht jeder kann diese Vorgaben auch erfüllen. Etliche Veranstalter haben deshalb schon jetzt abgewunken.

Im Wesentlichen gelten für Christkindlmärkte die gleichen Voraussetzungen wie für andere Outdoor-Veranstaltungen. Es braucht ein Präventionskonzept und es soll möglichst Abstand gehalten werden. Bei der Genehmigung soll auf die aktuelle Coronavirus-Lage in der Region Rücksicht genommen werden. Werden 250 Personen auf einmal erwartet, ist ein Präventionskonzept einzureichen. Angeregt werden etwa Entzerrungsmaßnahmen, wie beispielsweise Abstände zwischen den Ständen, Absperrungen oder Bodenmarkierungen.

Was die Verköstigung auf Christkindlmärkten betrifft, gelten dieselben Regelungen wie in der Gastronomie – auch in Hinblick auf Sperrstunden. So steht in der geltenden Verordnung etwa, dass der Betreiber sicherzustellen hat, dass die Konsumation von Speisen und Getränken nicht in unmittelbarer Nähe der Ausgabestelle erfolgt. Auch sind Verabreichungsplätze so einzurichten, dass zwischen den Besuchergruppen ein Abstand von mindestens einem Meter besteht.

Einiger Veranstalter haben bereits abgesagt

Viele Veranstalter kämpfen nun damit, dass sich die Vorgaben, etwa aus Platzgründen oder wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit nicht umsetzen lassen. In Grafenegg etwa entschied man sich schon vor einer Weile dazu, den Adventmarkt für heuer abzusagen. Auch Klosterneuburg wird weder einen Leopoldikirtag, noch den traditionellen Adventzauber veranstalten – mehr dazu in Adventmärkte: Von Absagen bis Abwarten (noe.ORF.at; 13.10.2020).

Stift Göttweig im Winter Adventmarkt
Markus Digruber
Im Stift Göttweig soll der adventliche Zauber auch heuer über die Bühne gehen

Abstand ist heuer das Maß aller Dinge

Etliche Veranstalter wollen allerdings trotz der Umstände an den Christkindlmärkten festhalten. Dazu gehört etwa die Stadt Mödling. Dort breitet man den Adventmarkt heuer auf die ganze Einkaufsmeile aus. Die Punschstände werden in den Schanigärten aufgestellt. Die Gastronomen seien entsprechend zertifiziert, es gebe ein Einbahnsystem und es werde extrem auf den Abstand geachtet, so Tourismus-Stadtrat Gert Zaunbauer (ÖVP).

Auch im Stift Göttweig soll der adventliche Zauber über die Bühne gehen. Hier habe man schließlich den großen Vorteil, dass man die Fläche verdreifachen könne, sagt Eveline Gruber-Jansen, die Leiterin für Tourismus und Kultur: „So ist auch gewährleistet, dass die Gäste wirklich Abstand halten können.“ In der Landeshauptstadt St. Pölten wird Ende Oktober entschieden ob der Christkindlmarkt am Rathausplatz stattfindet.