Test Antikörper in Weißenkirchen, Corona
ORF/Otto Stangel
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Coronavirus

Suche nach Antikörpern und T-Zellen

In Weißenkirchen (Bezirk Krems) wurden am Samstag erneut Einwohner darauf getestet, ob sie nach einer CoV-Infektion noch Antikörper haben. Zudem wurde ihre T-Zellen-Immunität untersucht. Im Juni fand die erste Testreihe mit 900 Einwohnern statt.

Die Tests in der Wachauhalle in Weißenkirchen begannen pünktlich um 9.00 Uhr. Von den damals im Juni positiv getesteten 104 Personen kamen am Samstag 90, um sich nochmals untersuchen zu lassen – mehr dazu in Großer Andrang bei Antikörperstudien (noe.ORF.at; 20.6.2020).

Einige von ihnen hatten schwer mit der Covid-19-Erkrankung zu kämpfen. „Ich bin 14 Tage mit Fieber gelegen, habe dann anschließend Luftprobleme gehabt, wie halt viele andere auch, die habe ich aber durch sehr viele Waldspaziergänge kompensieren können. Jetzt habe ich mit Luft fast keine Probleme mehr“, freute sich Erich Giese aus Weißenkirchen.

Test Antikörper in Weißenkirchen, Corona,
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90 von den damals 104 Personen, die im Juni Antikörper aufwiesen, ließen sich auch am Samstag wieder testen

„Bei der ersten Testung hat sich herausgestellt, dass ich Antikörper hatte. Ich war aber sehr überrascht, denn ich hatte gar keine Symptome, keinen Schnupfen und gar nichts“, wunderte sich Patricia Trauner, die ebenfalls aus der Gemeinde stammt.

In der Testreihe am Samstag ging es darum herauszufinden, wie viele dieser Antikörper noch vorhanden sind, „denn wir müssen wissen, auf welchen Ebenen wir gegen das Virus immun sind und wie lange diese Immunität anhält“, erklärte der Direktor der Danube Private University Krems (DPU), Robert Wagner, gegenüber noe.ORF.at. Die Universität führte diese Tests gemeinsam mit dem Roten Kreuz durch.

Test Antikörper in Weißenkirchen, Corona, Geruchsautomat
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Der Geruchsautomat soll feststellen, ob man seinen Geruchssinn verloren hat

Untersucht wurde zudem die sogenannte T-Zellen-Immunität. Darüber gibt es bisher noch wenige wissenschaftliche Erkenntnisse. „Diese T-Zellen erinnern sich an die erste Infektion und können dann bei einer zweiten Infektion die infizierten Zellen abtöten. Das heißt, sie bekämpfen ganz eindeutig das Virus“, erklärte Peter Engel, Leiter der Abteilung Bio-Wissenschaften an der DPU.

Auch ein Geruchsautomat war im Einsatz

Alle Testpersonen hatten auch Gelegenheit, einen neu entwickelten Geruchsautomaten zu testen. Es handelt sich dabei um ein Forschungsprojekt, das vom Land Niederösterreich unterstützt wird. Mit dem Automaten kann überprüft werden, ob man seinen Geruchssinn verloren hat – ein Symptom sowie eine Langzeitfolge der Covid-19-Erkrankung.

„Wenn jemand alle Gerüche wahrnimmt, dann ist er gesund und es kann ausgeschlossen werden, dass er Corona hat, das ist definitiv so“, versicherte der Entwickler des Geräts, Gerhard Kahr. Das Ergebnis des Geruchstests liegt binnen sechs Sekunden vor. Die Ergebnisse der Antikörpertests erfahren die Weißenkirchner in zwei Tagen.